Frankenstein

nach Mary Shelley
Fassung von Katrin Sadlowski, Jette Steckel und Anika Steinhoff
Kostüme Aino Laberenz
Licht Matthias Vogel
Video Roman Kuskowski
Movement-Directing/Kampf-Choreographie Viatcheslav Kushkov
Dramaturgie Anika Steinhoff
Premiere
25. September 2021
Deutsches Theater
Dauer: 1 Stunde, 50 Minuten, keine Pause
Maren Eggert
Felix Goeser
Alexander Khuon
Nachtkritik.de
Elena Philipp, 26.09.2021
[…] Alles richtig gemacht, eine perspektivenreiche, ausgewogene Spielfassung erstellt, die Theatermittel mit virtuoser Routine eingesetzt, drei wunderbare
Schauspieler:innen einbezogen, ein brennend aktuelles Thema aufgerufen – Was darf Wissenschaft? Was ist der Mensch? Und was Bewusstsein? […]

[…] Im Kuss verschmelzen Frankensteins Monster und seine Muse. Eine gefühlvolle Szene, die quer steht zur Abstraktion, welche Steckels Inszenierung in anderen
Momenten prägt […].
[…] Alles richtig gemacht, eine perspektivenreiche, ausgewogene Spielfassung erstellt, die Theatermittel mit virtuoser Routine eingesetzt, drei wunderbare
Schauspieler:innen einbezogen, ein brennend aktuelles Thema aufgerufen – Was darf Wissenschaft? Was ist der Mensch? Und was Bewusstsein? […]

[…] Im Kuss verschmelzen Frankensteins Monster und seine Muse. Eine gefühlvolle Szene, die quer steht zur Abstraktion, welche Steckels Inszenierung in anderen
Momenten prägt […].
Berliner Zeitung
Ulrich Seidler, 27.09.2021
Auf äußerliche Grusel- und Schauereffekte und konkrete Bezüge zur Gegenwart verzichtet Jette Steckel weitgehend. Das Publikum soll an den nackten Gedanken des dialektischen Grundproblems herangeführt werden. Drei Menschenrohlinge - außer Goeser sind das Maren Eggert und Alexander Khuon - mit geklebten Glatzen, weißen TShirts, Skinnyhosen und Zehenschuhen (Kostüme: Aino Laberenz) nehmen abwechselnd die Positionen von Schöpfer und Geschöpf ein, hinzu kommt, als psychoanalytischer Ankerpunkt, Frankensteins Verlobte Elisabeth, die in
der Hochzeitsnacht von dem Monster getötet wird.
Auf äußerliche Grusel- und Schauereffekte und konkrete Bezüge zur Gegenwart verzichtet Jette Steckel weitgehend. Das Publikum soll an den nackten Gedanken des dialektischen Grundproblems herangeführt werden. Drei Menschenrohlinge - außer Goeser sind das Maren Eggert und Alexander Khuon - mit geklebten Glatzen, weißen TShirts, Skinnyhosen und Zehenschuhen (Kostüme: Aino Laberenz) nehmen abwechselnd die Positionen von Schöpfer und Geschöpf ein, hinzu kommt, als psychoanalytischer Ankerpunkt, Frankensteins Verlobte Elisabeth, die in
der Hochzeitsnacht von dem Monster getötet wird.
taz
Katharina Granzin, 28.09.2021
Am Deutschen Theater hat die Regisseurin Jette Steckel, die gemeinsam mit Katrin Sadlowski und Anika Steinhoff auch die Bühnenfassung schrieb, [...] sich des Frankenstein-Stoffes angenommen. Und hat zwar keine wirklich überzeugende Antwort auf die Frage gefunden, wie weit sich wohl Parallelen ziehen lassen zwischen dem Monster aus Fleisch und Blut auf der einen sowie sprechenden Robotern aus Metall und Kunststoff auf der anderen Seite. Doch die Umarbeitung des weitschweifigen Prosawerks in ein Bühnenstück ist dramaturgisch allemal gelungen – woran die drei DarstellerInnen einen sehr großen Anteil haben. Denn Maren Eggert, Felix Goeser und Alexander Khuon spielen alle drei fast alle Figuren abwechselnd.

[...]
Die wichtigen Schlüsselszenen des Romans hat Steckel zu einem episodenhaft lapidar und dabei stringent erzählten Best-of zusammengefasst und für eine immer wieder dazwischengeschaltete Reflexionsebene auch Mary Shelley selbst (die einzige Figur, die ausschließlich von Maren Eggert verkörpert wird) mit auf die Bühne geholt. Die drei DarstellerInnen, zwei Stunden lang im Dauereinsatz, wechseln virtuos genug von einer Rolle zur anderen. Eine echte Pause gibt es weder für sie noch für das Publikum, aber tatsächlich hat man die am Ende auch überhaupt nicht vermisst.
Am Deutschen Theater hat die Regisseurin Jette Steckel, die gemeinsam mit Katrin Sadlowski und Anika Steinhoff auch die Bühnenfassung schrieb, [...] sich des Frankenstein-Stoffes angenommen. Und hat zwar keine wirklich überzeugende Antwort auf die Frage gefunden, wie weit sich wohl Parallelen ziehen lassen zwischen dem Monster aus Fleisch und Blut auf der einen sowie sprechenden Robotern aus Metall und Kunststoff auf der anderen Seite. Doch die Umarbeitung des weitschweifigen Prosawerks in ein Bühnenstück ist dramaturgisch allemal gelungen – woran die drei DarstellerInnen einen sehr großen Anteil haben. Denn Maren Eggert, Felix Goeser und Alexander Khuon spielen alle drei fast alle Figuren abwechselnd.

[...]
Die wichtigen Schlüsselszenen des Romans hat Steckel zu einem episodenhaft lapidar und dabei stringent erzählten Best-of zusammengefasst und für eine immer wieder dazwischengeschaltete Reflexionsebene auch Mary Shelley selbst (die einzige Figur, die ausschließlich von Maren Eggert verkörpert wird) mit auf die Bühne geholt. Die drei DarstellerInnen, zwei Stunden lang im Dauereinsatz, wechseln virtuos genug von einer Rolle zur anderen. Eine echte Pause gibt es weder für sie noch für das Publikum, aber tatsächlich hat man die am Ende auch überhaupt nicht vermisst.
Berliner Morgenpost
Katrin Pauly, 29.09.2021
Mary Shelleys weltberühmter Romanvorlage ist ja die Frage eingeschrieben, wer hier eigentlich monströser ist: das vom Menschen gemachte schauerliche Geschöpf oder der Schöpfer, den wissenschaftlicher Ehrgeiz gepaart mit Hybris antrieben und der sich dann
weigert, Verantwortung für seine Kreation zu übernehmen? Diese Frage wird auch in der Bühnenadaption von Jette Steckel verhandelt, die am Wochenende unter dem Titel „Frankenstein" im Deutschen Theater Premiere hatte. Zusätzlich zur Wissenschaftskritik zieht Steckel noch eine biografisch gefärbte Ebene ein. Gemeinsam mit Katrin Sadlowski und Anika Steinhoff hat Steckel nämlich eine neue Fassung der berühmten Gruselgeschichte geschrieben, in der nun auch die Frankenstein-Erfinderin Mary Shelley selbst eine tragende Rolle hat.
Mary Shelleys weltberühmter Romanvorlage ist ja die Frage eingeschrieben, wer hier eigentlich monströser ist: das vom Menschen gemachte schauerliche Geschöpf oder der Schöpfer, den wissenschaftlicher Ehrgeiz gepaart mit Hybris antrieben und der sich dann
weigert, Verantwortung für seine Kreation zu übernehmen? Diese Frage wird auch in der Bühnenadaption von Jette Steckel verhandelt, die am Wochenende unter dem Titel „Frankenstein" im Deutschen Theater Premiere hatte. Zusätzlich zur Wissenschaftskritik zieht Steckel noch eine biografisch gefärbte Ebene ein. Gemeinsam mit Katrin Sadlowski und Anika Steinhoff hat Steckel nämlich eine neue Fassung der berühmten Gruselgeschichte geschrieben, in der nun auch die Frankenstein-Erfinderin Mary Shelley selbst eine tragende Rolle hat.

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