
#Musiktheater #Ende der Moral #Ich
Er nimmt Thesen Nietzsches vorweg, zieht Hunderte polemischer Marx/Engels-Seiten auf sich und bringt Camus dazu, ihn als "nihilistischen Rebellen" zu bezeichnen. Und in der Tat ist es rebellisch, was Max Stirner 1844 in seinem Hauptwerk Der Einzige und sein Eigentum formuliert: eine Absage an jede Indienstnahme des Ich durch übergeordnete Instanzen, eine Attacke auf alle Moral jenseits des Eigennutzes, ein Plädoyer für einen radikalen Egoismus und dafür, dass allein der Einzelne Verantwortung für sein Handeln übernehmen könne. "Jedes höhere Wesen über Mir, sei es Gott, sei es der Mensch, schwächt das Gefühl meiner Einzigkeit und erbleicht erst vor der Sonne dieses Bewusstseins." So scharf und provozierend wie kaum jemand sonst vermisst dieser randständige, aber höchst einflussreiche philosophische Solitär auf neue Weise das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Zusammen mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt und seinem Ensemble möchte Regisseur Sebastian Hartmann das Publikum einladen zu einem opulenten, lustvollen Stück Musiktheater.
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2023
Er nimmt Thesen Nietzsches vorweg, zieht Hunderte polemischer Marx/Engels-Seiten auf sich und bringt Camus dazu, ihn als "nihilistischen Rebellen" zu bezeichnen. Und in der Tat ist es rebellisch, was Max Stirner 1844 in seinem Hauptwerk Der Einzige und sein Eigentum formuliert: eine Absage an jede Indienstnahme des Ich durch übergeordnete Instanzen, eine Attacke auf alle Moral jenseits des Eigennutzes, ein Plädoyer für einen radikalen Egoismus und dafür, dass allein der Einzelne Verantwortung für sein Handeln übernehmen könne. "Jedes höhere Wesen über Mir, sei es Gott, sei es der Mensch, schwächt das Gefühl meiner Einzigkeit und erbleicht erst vor der Sonne dieses Bewusstseins." So scharf und provozierend wie kaum jemand sonst vermisst dieser randständige, aber höchst einflussreiche philosophische Solitär auf neue Weise das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Zusammen mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt und seinem Ensemble möchte Regisseur Sebastian Hartmann das Publikum einladen zu einem opulenten, lustvollen Stück Musiktheater.
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2023
Regie und Bühne Sebastian Hartmann
Komposition und musikalische Leitung PC Nackt
Kostüme Adriana Braga Peretzki
Video Tilo Baumgärtel
Licht Lothar Baumgarte
Choreografie Ronni Maciel
Video Roman Kuskowski
Ton Marcel Braun, Matthias Lunow
Dramaturgie Claus Caesar
Premiere
4. September 2022
Deutsches Theater
Dauer: 1 Stunde, 45 Minuten (keine Pause)
4. September 2022
Deutsches Theater
Dauer: 1 Stunde, 45 Minuten (keine Pause)
Elias Arens

Felix Goeser

Linda Pöppel

Anja Schneider

Cordelia Wege
Niklas Wetzel

PC NacktTasten
Earl Harvin / Jörg WähnerSchlagwerk
Dorian SorgLive-Kamera
Tasten
Earl Harvin / Jörg Wähner
Schlagwerk
Dorian Sorg
Live-Kamera
Mit englischen Übertiteln
15. Oktober 2023 19.00 - 20.45
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 42,00 € |
Preisgruppe 2 | 34,00 € |
Preisgruppe 3 | 26,00 € |
Preisgruppe 4 | 18,00 € |
Preisgruppe 5 | 10,00 € |
Preisgruppe 6 | 5,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
Berliner Zeitung
Eine intensive, kleine Gesamtkunstakrobatik in Sachen Freiheit und Egoismus ist daraus entstanden [...]. Trotz Düsternis ein geistreicher, lohnender Spielzeitbeginn im DT...
Eine intensive, kleine Gesamtkunstakrobatik in Sachen Freiheit und Egoismus ist daraus entstanden [...]. Trotz Düsternis ein geistreicher, lohnender Spielzeitbeginn im DT...
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Das Blättchen
"Ein hochspannungsgeladenes Zwei-Stunden-Großereignis! […] Ein atemberaubender Abend im DT – gleich zum Auftakt der Saison."
Und passenderweise gerade jetzt, in den Zeiten des wuchernden Hyper-Individualismus der Postmoderne, hatte Sebastian Hartmann, der für avanciert artifizielle theatralische Auflösungen bedeutender Texte berühmte Regiekünstler, die zündende Idee, den philosophischen Solitär als musikalisch aufbereitete, oratorisch oder auch revuehaft anmutende Textcollage mit sechs Akteuren, zwei Musikern und einem Live-Kameramann auf die Bühne zu bringen. Das Ergebnis: Ein hochspannungsgeladenes Zwei-Stunden-Großereignis! […] Also ein atemberaubender Abend im DT – gleich zum Auftakt der Saison.
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taz
Vor diesem Hintergrund ist die erste Überraschung der Inszenierung, dass sie ziemlich unterhaltsam und witzig ist. Aus dem Prosatext sind oft kurze Zeilen herausgehauen, die gesprochen, gesungen und geloopt werden und mit der druckvollen Musik von PC Nackt, live knapp unterhalb der Bühne gespielt, in eine soghafte Bewegung versetzt werden, der hier alles folgt. [...] Kurzum, man hat viel zu schauen, zu staunen, zu rätseln.
Vor diesem Hintergrund ist die erste Überraschung der Inszenierung, dass sie ziemlich unterhaltsam und witzig ist. Aus dem Prosatext sind oft kurze Zeilen herausgehauen, die gesprochen, gesungen und geloopt werden und mit der druckvollen Musik von PC Nackt, live knapp unterhalb der Bühne gespielt, in eine soghafte Bewegung versetzt werden, der hier alles folgt. [...] Kurzum, man hat viel zu schauen, zu staunen, zu rätseln.
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Republik.ch
Die zum Theatertreffen eingeladene Hartmann-Inszenierung "Der Einzige und sein Eigentum" nach der halb anarchistischen, halb libertären und, wie manche meinen, frühfaschistischen Schrift von Max Stirner (1844) arbeitet mit Mitteln der Revue. Als sei die Vorlage nicht ein zuweilen verquastes und halb vergessenes Traktat, sondern ein rasanter Groschenroman aus den expressionistischen 1920ern. Hartmann holt vieles aus dem Text und lässt alles zu – die Anarchie, den Faschismus, den Marktglauben, die Selbstverwirklichung und die Deformation in der Masse. Es ist ein Abend mit hohem Tempo, Atmosphäre, Livemusik von Performancekünstler PC Nackt, der viel mit dem schwedischen Sänger José González oder Dieter Meier in Zürich zusammengearbeitet hat.
Die zum Theatertreffen eingeladene Hartmann-Inszenierung "Der Einzige und sein Eigentum" nach der halb anarchistischen, halb libertären und, wie manche meinen, frühfaschistischen Schrift von Max Stirner (1844) arbeitet mit Mitteln der Revue. Als sei die Vorlage nicht ein zuweilen verquastes und halb vergessenes Traktat, sondern ein rasanter Groschenroman aus den expressionistischen 1920ern. Hartmann holt vieles aus dem Text und lässt alles zu – die Anarchie, den Faschismus, den Marktglauben, die Selbstverwirklichung und die Deformation in der Masse. Es ist ein Abend mit hohem Tempo, Atmosphäre, Livemusik von Performancekünstler PC Nackt, der viel mit dem schwedischen Sänger José González oder Dieter Meier in Zürich zusammengearbeitet hat.
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Der Tagesspiegel
Überhaupt ist es ein hochinteressantes Projekt, das sich der Regisseur Sebastian Hartmann mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt für den Spielzeitauftakt auf der großen Bühne vorgenommen hat. [...] Linda Pöppel lässt [...] großartig die melancholische Seite des auf sich selbst geworfenen Ichs zur Sprache kommen, und Elias Arens turnt grandios die Stirner'sche Dialektik von Ich, Recht und Gesellschaft an die Rampe.
Überhaupt ist es ein hochinteressantes Projekt, das sich der Regisseur Sebastian Hartmann mit dem Komponisten und Musiker PC Nackt für den Spielzeitauftakt auf der großen Bühne vorgenommen hat. [...] Linda Pöppel lässt [...] großartig die melancholische Seite des auf sich selbst geworfenen Ichs zur Sprache kommen, und Elias Arens turnt grandios die Stirner'sche Dialektik von Ich, Recht und Gesellschaft an die Rampe.
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nachtkritik.de
Seine Stirner-Vertonung 'Der Einzige und sein Eigentum' gehört zum Feinsten, was er am Deutschen Theater vorgelegt hat […]. Ein schillerndes, komplexes Werk. Ein Referenzabend – besser kann's zum Saisonauftakt gar nicht laufen.
Seine Stirner-Vertonung 'Der Einzige und sein Eigentum' gehört zum Feinsten, was er am Deutschen Theater vorgelegt hat […]. Ein schillerndes, komplexes Werk. Ein Referenzabend – besser kann's zum Saisonauftakt gar nicht laufen.
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nd
Spaß macht es trotzdem. […] Wir haben es hier keineswegs mit einer systematischen Auseinandersetzung zu tun, aber mit einer überaus ästhetischen. Assoziativ und bildstark gerät die Inszenierung – und durchaus kurzweilig.
Spaß macht es trotzdem. […] Wir haben es hier keineswegs mit einer systematischen Auseinandersetzung zu tun, aber mit einer überaus ästhetischen. Assoziativ und bildstark gerät die Inszenierung – und durchaus kurzweilig.
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rbb24
Aus einem philosophischen Text, der den Egoismus preist, macht er einen anregenden, witzigen und tatsächlich zu Herzen gehenden Musiktheaterabend. [...] Die manipulative Kraft musikalischer Schönheit lässt den Abend auf eine ganz eigene Art leuchten.
Aus einem philosophischen Text, der den Egoismus preist, macht er einen anregenden, witzigen und tatsächlich zu Herzen gehenden Musiktheaterabend. [...] Die manipulative Kraft musikalischer Schönheit lässt den Abend auf eine ganz eigene Art leuchten.
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Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Weltall Erde Mensch
Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
19.00 - 22.40
BERLIN-PREMIERE
Mit englischen Übertiteln
Kammer
19.30 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse