
Das Himmelszelt
von Lucy Kirkwood
Deutsch von Corinna Brocher
In einem kleinen Dorf an der englischen Ostküste kämpft im März 1759 eine verurteilte Mörderin um ihr Leben. Sally Poppy wird von ihrem Ehemann beschuldigt, gemeinsam mit ihrem Liebhaber ein Mädchen ermordet zu haben. Als ihr Todesurteil verkündet wird, behauptet sie schwanger zu sein – in diesem Falle müsste die Hinrichtung ausgesetzt werden. Zwölf Frauen des Dorfes, die selbst bereits mindestens ein Kind geboren haben, werden als "Matronenjury" eingesetzt, um die Schwangerschaft festzustellen oder auszuschließen. In einem Rechtssystem, das ihnen fremd und feindlich gegenübersteht, machen sich die Frauen erst eher wider- und unfreiwillig auf die Suche nach der Wahrheit, während draußen ein Mob wütet, der Sally Poppy hängen sehen will. Ein weiteres Ereignis beschäftigt die Dorfbewohner:innen: das Erscheinen eines lichtstarken Kometen, der sich im Abstand von 74 bis 79 Jahren der Erde nähert. Alle Augen richten sich erwartungsvoll gen Himmel, weg vom weiblichen Körper, der Untersuchungsgegenstand und Schlachtfeld ist, auf dem der Kampf um Recht und Unrecht ausgetragen wird.
Die britische Dramatikerin Lucy Kirkwood hat ein fesselndes, präzises Gerichtsdrama für ein fast ausschließlich weibliches Ensemble geschrieben. In ihre historische Handlung streut sie aktuelle Bezüge hinein, verbindet die Zeiten. "Es geht darum, wie Demokratie arbeitet, was es heißt, eine Stimme abzugeben, und wie man innerhalb der vorhandenen Strukturen Handlungsmacht erlangen kann" (Lucy Kirkwood).
In einem kleinen Dorf an der englischen Ostküste kämpft im März 1759 eine verurteilte Mörderin um ihr Leben. Sally Poppy wird von ihrem Ehemann beschuldigt, gemeinsam mit ihrem Liebhaber ein Mädchen ermordet zu haben. Als ihr Todesurteil verkündet wird, behauptet sie schwanger zu sein – in diesem Falle müsste die Hinrichtung ausgesetzt werden. Zwölf Frauen des Dorfes, die selbst bereits mindestens ein Kind geboren haben, werden als "Matronenjury" eingesetzt, um die Schwangerschaft festzustellen oder auszuschließen. In einem Rechtssystem, das ihnen fremd und feindlich gegenübersteht, machen sich die Frauen erst eher wider- und unfreiwillig auf die Suche nach der Wahrheit, während draußen ein Mob wütet, der Sally Poppy hängen sehen will. Ein weiteres Ereignis beschäftigt die Dorfbewohner:innen: das Erscheinen eines lichtstarken Kometen, der sich im Abstand von 74 bis 79 Jahren der Erde nähert. Alle Augen richten sich erwartungsvoll gen Himmel, weg vom weiblichen Körper, der Untersuchungsgegenstand und Schlachtfeld ist, auf dem der Kampf um Recht und Unrecht ausgetragen wird.
Die britische Dramatikerin Lucy Kirkwood hat ein fesselndes, präzises Gerichtsdrama für ein fast ausschließlich weibliches Ensemble geschrieben. In ihre historische Handlung streut sie aktuelle Bezüge hinein, verbindet die Zeiten. "Es geht darum, wie Demokratie arbeitet, was es heißt, eine Stimme abzugeben, und wie man innerhalb der vorhandenen Strukturen Handlungsmacht erlangen kann" (Lucy Kirkwood).
Regie Jette Steckel
Bühne Florian Lösche
Kostüme Andrea Schraad
Musik Mark Badur
Choreografie Dominika Knapik
Dramaturgie Anika Steinhoff
Licht Matthias Vogel
Chorleitung Benedikt Reidenbach
Haubenelektronik Johann Wucherpfennig
Deutsche Erstaufführung
12. November 2022
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden 35 Minuten, keine Pause
12. November 2022
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden 35 Minuten, keine Pause
Kathleen MorgeneyerSally Poppy, die Mörderin

Maren EggertElizabeth Luke, die Hebamme

Leila AbdullahJudith Bewer, die Jury der Mütter

Lena BrücknerPeg Carter, die Jury der Mütter

Karin NeuhäuserCharlotte Cary, die Jury der Mütter

Elli TreptowKitty Givens, die Jury der Mütter

Almut ZilcherSarah Hollis, die Jury der Mütter

Birgit UnterwegerEmma Jenkins, die Jury der Mütter

Linda PöppelAnn Lavender, die Jury der Mütter

Anja SchneiderHelen Ludlow, die Jury der Mütter

Birte SchnöinkMary Middleton, die Jury der Mütter

Dominika KnapikHannah Rusted, die Jury der Mütter

Ursula WernerSarah Smith, die Jury der Mütter

Manuel HarderMr. Coombs, Gerichtsdiener

Enno TrebsFrederick Poppy, der Ehemann / Mr. Willis, der Doktor

Livia Mello Wagner, Ylvie WolffKaty Luke, Tochter der Hebamme
Sally Poppy, die Mörderin
Elizabeth Luke, die Hebamme
Judith Bewer, die Jury der Mütter
Peg Carter, die Jury der Mütter
Charlotte Cary, die Jury der Mütter
Kitty Givens, die Jury der Mütter
Sarah Hollis, die Jury der Mütter
Emma Jenkins, die Jury der Mütter
Ann Lavender, die Jury der Mütter
Helen Ludlow, die Jury der Mütter
Mary Middleton, die Jury der Mütter
Hannah Rusted, die Jury der Mütter
Sarah Smith, die Jury der Mütter
Mr. Coombs, Gerichtsdiener
Frederick Poppy, der Ehemann / Mr. Willis, der Doktor
Livia Mello Wagner, Ylvie Wolff
Katy Luke, Tochter der Hebamme
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Weltall Erde Mensch
Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
19.00 - 22.40
BERLIN-PREMIERE
Mit englischen Übertiteln
Kammer
19.30 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Dieser perfekt ausgeleuchtete Auftakt [...] beweist, dass die Autorin Lucy Kirkwood mit Jette Steckel einer kongenialen Regisseurin begegnet: In puncto Spannungsaufbau macht den beiden niemand etwas vor. [...]
Die Vollprofis Steckel und Kirkwood spitzen Dialoge klug zu und halten über fast drei Stunden die Spannung – das soll ihnen und diesem 15-köpfigen Spitzenensemble erst mal jemand nachmachen. Alle spielen sie präzise und grandios, ausnahmslos: Ursula Werner, Almut Zilcher, Linda Pöppel, Anja Schneider ... [...]
[Es ist] bestes Netflix-Theater, dessen Ende einem die Tränen schmerzlich in die Augen treiben kann. Denn was die Frauen sich hier mühsam aufbauen, reißen die Männer schließlich wieder ein. Wem gehört der Körper einer Frau? Und wie nutzen Frauen ihre Machtspielräume? Das wird in diesem Well-Made-Play deutlich bewegender verhandelt, als es so mancher krawallfeministische Theaterabend [...] derzeit tut.
Jette Steckel inszeniert Lucy Kirkwoods Gerichtsdrama "Das Himmelszelt" als feministischen Thriller mit grandiosen Schauspielerinnen. [...]
Dieser perfekt ausgeleuchtete Auftakt [...] beweist, dass die Autorin Lucy Kirkwood mit Jette Steckel einer kongenialen Regisseurin begegnet: In puncto Spannungsaufbau macht den beiden niemand etwas vor. [...]
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