
Tilla
von Christoph Hein
"Ich habe Heimweh, und weiß nicht wonach, vielleicht nach einem glücklicheren Leben, nach jenem Land, von dem der Engel sprach, Heimweh nach einer Zeit, die’s nie gegeben."
Tilla Durieux, von 1905 bis 1911 Ensemblemitglied und Ehrenmitglied des Deutschen Theaters, gilt als eine der großen avantgardistischen Schauspielerinnen ihrer Zeit. Ihr Charisma und Engagement reichte weit ins gesellschaftliche Leben hinein und sorgte für Aufsehen. So schrieben sich die Journalisten die Finger wund über ihre Liebesgeschichte mit dem berühmten Kunstmäzen und Verleger Paul Cassirer, die dramatisch endete. Auch ihr weiteres Leben war reich an Ereignissen: die dritte Ehe mit dem jüdischen Unternehmer Ludwig Katzenellenbogen, die sie zur Flucht ins kroatische Exil zwang, dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten, die späte Rückkehr nach Deutschland und ihr Comeback als Schauspielerin … Christoph Hein lässt in 'Tilla' die außergewöhnliche Schauspielerin zu Wort kommen: einsam, voller Liebe zurückblickend und gleichzeitig hadernd mit ihrer Biografie und dem ihr fremden Leben nach ihrer Rückkehr aus dem Exil.
Inge Keller, ebenfalls Ehrenmitglied des Deutschen Theaters, ist in Berlin legendär wie die Durieux zu ihrer Zeit. Spielend und lesend nähert sie sich ihrer Kollegin und wird auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede eines Lebens für die Bühne stoßen. An der Seite von Inge Keller ihr Kollege Bernd Stempel - als Betreuer, Verehrer und Ehemann der Durieux.
Tilla Durieux, von 1905 bis 1911 Ensemblemitglied und Ehrenmitglied des Deutschen Theaters, gilt als eine der großen avantgardistischen Schauspielerinnen ihrer Zeit. Ihr Charisma und Engagement reichte weit ins gesellschaftliche Leben hinein und sorgte für Aufsehen. So schrieben sich die Journalisten die Finger wund über ihre Liebesgeschichte mit dem berühmten Kunstmäzen und Verleger Paul Cassirer, die dramatisch endete. Auch ihr weiteres Leben war reich an Ereignissen: die dritte Ehe mit dem jüdischen Unternehmer Ludwig Katzenellenbogen, die sie zur Flucht ins kroatische Exil zwang, dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten, die späte Rückkehr nach Deutschland und ihr Comeback als Schauspielerin … Christoph Hein lässt in 'Tilla' die außergewöhnliche Schauspielerin zu Wort kommen: einsam, voller Liebe zurückblickend und gleichzeitig hadernd mit ihrer Biografie und dem ihr fremden Leben nach ihrer Rückkehr aus dem Exil.
Inge Keller, ebenfalls Ehrenmitglied des Deutschen Theaters, ist in Berlin legendär wie die Durieux zu ihrer Zeit. Spielend und lesend nähert sie sich ihrer Kollegin und wird auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede eines Lebens für die Bühne stoßen. An der Seite von Inge Keller ihr Kollege Bernd Stempel - als Betreuer, Verehrer und Ehemann der Durieux.
Regie Gabriele Heinz
Bühne und Kostüme Hans-Jürgen Nikulka
Liedkomposition Uwe Hilprecht
Choreographie Annett Scholwin
Dramaturgie Ulrich Beck
Premiere und szenische Lesung 2. November 2012
Inge KellerTilla

Bernd StempelFranz-Josef, Paul

Tilla
Franz-Josef, Paul
Musiktitel in der Inszenierung
1. Titel:
Songs for Tony III / Komponist: Michael Nyman / Interpret: sonic Art saxophone Quartet
2.Titel:
Neuer Wiener Walzer / Komponist: Friedrich Gulda / Interpreten: Friedrich Gulda, Manfred Josl&Robert
Politzer
3.Titel:
P Is for Piano / Massive Attack / Danny the Dog (aus dem Soundtrack from the Motion Picture 'Danny the Dog')
Songs for Tony III / Komponist: Michael Nyman / Interpret: sonic Art saxophone Quartet
2.Titel:
Neuer Wiener Walzer / Komponist: Friedrich Gulda / Interpreten: Friedrich Gulda, Manfred Josl&Robert
Politzer
3.Titel:
P Is for Piano / Massive Attack / Danny the Dog (aus dem Soundtrack from the Motion Picture 'Danny the Dog')
Podcast 'Tilla'
Tilla Durieux ist eine Theaterlegende. Mit 23 kam sie 1903 ans Deutsche Theater Berlin, spielte hier bis 1911 große Rollen wie die Lady Milford in 'Kabale und Liebe" und die Titelfigur in Hebbels 'Judith'. Nach dem zweiten Weltkrieg, den sie überwiegend im Exil in Kroatien erlebte, kehrte sie erst 1952 nach Deutschland zurück, spielte wieder an vielen großen Theatern im Land, - auch in Berlin. 1970 wurde sie Ehrenmitglied des Deutschen Theaters. Hier spielt nun in den Kammerspielen Inge Keller diese herausragende Schauspielerpersönlichkeit in einem Stück geschrieben von Christoph Hein. In unserer Podcast-Ausgabe hören Sie Ausschnitte aus der Inszenierung von Gabriele Heinz und ein Gespräch mit dem Autor.
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40
Tillas Ruhm, ihr Glück, ihre Welt: 'Das ist Geschichte.' Inge Keller, die noch die Weimarer Republik erlebt hat, sagt das glaskühl und ohne jedes Pathos – und trifft damit ihr Publikum mitten ins Herz der eigenen Vergänglichkeit. Aber wenn sie spricht und spielt und zaubert, geschieht ein Wunder: Die Zeit steht still. So gelingt dieser grandiosen Künstlerin der Sieg über die Schwerkraft – für sich und zumal für uns. Szenisch liebevoll eingerichtet von Gabriele Heinz und mit Bernd Stempel als gekonnt unauffälligem Kompagnon lässt Inge Keller mit der Kraft ihrer Stimme und der Anmut ihrer Gesten, mit der Erfahrung ihrer Jahre und der Weisheit ihrer hohen Kunst eine komplizierte wie bewegende historische Gestalt auferstehen. (...)
Tillas Ruhm, ihr Glück, ihre Welt: 'Das ist Geschichte.' Inge Keller, die noch die Weimarer Republik erlebt hat, sagt das glaskühl und ohne jedes Pathos – und trifft damit ihr Publikum mitten ins Herz der eigenen Vergänglichkeit. Aber wenn sie spricht und spielt und zaubert, geschieht ein Wunder: Die Zeit steht still. So gelingt dieser grandiosen Künstlerin der Sieg über die Schwerkraft – für sich und zumal für uns.