Tape

von Stephen Belber
Co-Bühne Nikolaus Frinke
Kostüme Victoria Behr
Musik Christopher Uhe
Video Stephan Komitsch (impulskontrolle), Felix Johannes Lange (impulskontrolle)
Dramaturgie Claus Caesar
Premiere 11. Juni 2011
Felix GoeserVince
Bernd MossJon
Nina HossAmy
Stephan Komitsch / Moritz GrewenigLive-Video
Vince
Amy
Stephan Komitsch / Moritz Grewenig
Live-Video
Deutschlandfunk
Michael Laages, 12.06.2011
Pucher vertraut dem Schauspieler-Trio: Felix Goeser, dem koksenden Feuerwehrmann, dem Filmregisseur und Schuldbekenner Bernd Moss und Nina Hoss, der ziemlich grandios die vollkommen rätselhafte Rolle von Amy gelingt; es liegt auch an ihr, dass die tatsächliche „Wahrheit“ des Stückes völlig ungewiss bleibt. Als sie geht bleibt jedem das Seine.

Dann machen sie noch Musik: Hoss mit Stimme und Gitarre, Moss am Bass und Goeser am Schlagzeug […] auch das ist gar nicht zwingend, aber prima: Pucher hat über die Lebens- und Theaterkraft hinaus nach dieser ureigen amerikanischen Lebenslügen-Atmosphäre gesucht, genauwie vor kurzem gerade bei Arthur Miller. Er ist auf der Spur, und ihm gelingt eine achtbare Rückkehr nach Berlin […]. Star des Abends aber ist das prächtige Stück eines hierzulande bis jetzt völlig unbekannten Dramatikers, dem ja vielleicht seit ‚Tape‘ auch nichts derartig Kluges mehr gelang – aber nun wird sich dieses eine Stück von ihm festsetzen in den Spielplänen deutscher Theater. Hoffentlich.
Pucher vertraut dem Schauspieler-Trio: Felix Goeser, dem koksenden Feuerwehrmann, dem Filmregisseur und Schuldbekenner Bernd Moss und Nina Hoss, der ziemlich grandios die vollkommen rätselhafte Rolle von Amy gelingt; es liegt auch an ihr, dass die tatsächliche „Wahrheit“ des Stückes völlig ungewiss bleibt. Als sie geht bleibt jedem das Seine.

Dann machen sie noch Musik: Hoss mit Stimme und Gitarre, Moss am Bass und Goeser am Schlagzeug […] auch das ist gar nicht zwingend, aber prima: Pucher hat über die Lebens- und Theaterkraft hinaus nach dieser ureigen amerikanischen Lebenslügen-Atmosphäre gesucht, genauwie vor kurzem gerade bei Arthur Miller. Er ist auf der Spur, und ihm gelingt eine achtbare Rückkehr nach Berlin […]. Star des Abends aber ist das prächtige Stück eines hierzulande bis jetzt völlig unbekannten Dramatikers, dem ja vielleicht seit ‚Tape‘ auch nichts derartig Kluges mehr gelang – aber nun wird sich dieses eine Stück von ihm festsetzen in den Spielplänen deutscher Theater. Hoffentlich.
Berliner Morgenpost
Katrin Pauly, 14.06.2011
Was für eine Entdeckung! Stephen Belbers Echtzeit-Kammerspiel ‚Tape‘ vor über zehn Jahren entstanden, hat auf deutschen Theaterspielplänen nie eine relevante Rolle gespielt. Regisseur Stefan Pucher hat das Stück für seine erste Arbeit am Deutschen Theater jetzt aus der Versenkung geholt. Respekt hat er außerdem für ein perfektes Timing verdient. Denn die Öffentlichkeit diskutiert seit den Fällen Kachelmann und Strauss-Kahn in den letzten Wochen ziemlich ausführlich über die Grenzen von sexueller Einvernehmlichkeit und sexueller Gewalt. Genau darum geht es in ‚Tape‘. Was für eine Entdeckung! Stephen Belbers Echtzeit-Kammerspiel ‚Tape‘ vor über zehn Jahren entstanden, hat auf deutschen Theaterspielplänen nie eine relevante Rolle gespielt. Regisseur Stefan Pucher hat das Stück für seine erste Arbeit am Deutschen Theater jetzt aus der Versenkung geholt. Respekt hat er außerdem für ein perfektes Timing verdient. Denn die Öffentlichkeit diskutiert seit den Fällen Kachelmann und Strauss-Kahn in den letzten Wochen ziemlich ausführlich über die Grenzen von sexueller Einvernehmlichkeit und sexueller Gewalt. Genau darum geht es in ‚Tape‘.
Der Tagesspiegel
Andreas Schäfer, 14.06.2011
Es ist schlicht großartig, wie Belber mit Spiegelungen und dreifachen Böden arbeitet und eine Konfliktfacette nach der nächsten herauspräpariert […]. Und Stefan Pucher gelingt es in einer über weite Strecken im besten Sinne konventionellen psychologischen Inszenierung, die drei Versionen des Geschehens wie gläserne Welten nebeneinander zu stellen, durchsichtig geheimnisvoll. Es ist schlicht großartig, wie Belber mit Spiegelungen und dreifachen Böden arbeitet und eine Konfliktfacette nach der nächsten herauspräpariert […]. Und Stefan Pucher gelingt es in einer über weite Strecken im besten Sinne konventionellen psychologischen Inszenierung, die drei Versionen des Geschehens wie gläserne Welten nebeneinander zu stellen, durchsichtig geheimnisvoll.
nachtkritik.de
Anne Peter, 12.06.2011
Bernd Moss erfindet für seinen saubermännisch aufstrebenden Low-Budget-Regisseur Jon immer neue Gesten des Sich-Windens und der verkrampften Verlegenheit: ein beim Sprechen schlingernder Oberkörper, in die Hosentasche gepresste Hände, an die Bettkante gekrallte Finger. […] Felix Goeser spielt dieses pubertäre Kind,diesen drogendealenden Freiwilligen Feuerwehrmann: Er legt die Stirn in Ironiefalten, lümmelt tennisbesockt im Schneidersitz, schlägt Purzelbäume auf dem Hotelbett und baut seine Aggressivität auch sonst […] durch gezieltes Herumhampeln ab […].

Nina Hoss […] komplettiert das ziemlich ideal besetzte Trio und lässt ihre Amy denkbar souverän über dem Hahnenkampf thronen. Als hinreißend selbstbestimmte Bandleaderin singt sie zur E-Gittare Liz Phairs Chopsticks, mit Moss am Bass und Goeser am Schlagzeug: „I met him at a party and he told me how to drive him home / He said he liked to do it backwards / I said: ‘That’s just fine with me / That way we can fuck an watch TV’.”
Bernd Moss erfindet für seinen saubermännisch aufstrebenden Low-Budget-Regisseur Jon immer neue Gesten des Sich-Windens und der verkrampften Verlegenheit: ein beim Sprechen schlingernder Oberkörper, in die Hosentasche gepresste Hände, an die Bettkante gekrallte Finger. […] Felix Goeser spielt dieses pubertäre Kind,diesen drogendealenden Freiwilligen Feuerwehrmann: Er legt die Stirn in Ironiefalten, lümmelt tennisbesockt im Schneidersitz, schlägt Purzelbäume auf dem Hotelbett und baut seine Aggressivität auch sonst […] durch gezieltes Herumhampeln ab […].

Nina Hoss […] komplettiert das ziemlich ideal besetzte Trio und lässt ihre Amy denkbar souverän über dem Hahnenkampf thronen. Als hinreißend selbstbestimmte Bandleaderin singt sie zur E-Gittare Liz Phairs Chopsticks, mit Moss am Bass und Goeser am Schlagzeug: „I met him at a party and he told me how to drive him home / He said he liked to do it backwards / I said: ‘That’s just fine with me / That way we can fuck an watch TV’.”
Frankfurter Rundschau
Ulrich Seidler, 14.06.2011
Felix Goeser vermag auf das Glaubwürdigste und Differenzierteste die Wirkungen der verschiedenen Drogen auf Sprache und Motorik zu berücksichtigen. Bernd Moss Repertoire an Was-willst-du-von-mir-Blicken und Ich-meine-es-wirklich-ehrlich-Posen sind unerschöpflich. Und Nina Hoss lässt mit ihrer makellosen Verstellungskunst auch die Zuschauer herrlich ins Leere laufen. Felix Goeser vermag auf das Glaubwürdigste und Differenzierteste die Wirkungen der verschiedenen Drogen auf Sprache und Motorik zu berücksichtigen. Bernd Moss Repertoire an Was-willst-du-von-mir-Blicken und Ich-meine-es-wirklich-ehrlich-Posen sind unerschöpflich. Und Nina Hoss lässt mit ihrer makellosen Verstellungskunst auch die Zuschauer herrlich ins Leere laufen.

Außerdem im Spielplan

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PREMIERE
DT Jung*

Henny & Ponger

Szenische Lesung nach einem Roman von Nils Mohl
Koproduktion von LesArt - Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur und DT Jung*
Künstlerische Leitung: Sofie Hüsler, Kristina Stang
Im Anschluss Nachgespräch mit Nils Mohl, Autor von Henny & Ponger. Moderation: Annette Wostrak von LesArt
Anschließend: Premierenparty in der Bar
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
VORSTELLUNGSÄNDERUNG
von Nikolai Gogol
Aufgrund eines Krankheitsfalls im Ensemble muss die heutige Vorstellung von Liebe, einfach außerirdisch von René Pollesch (Regie: René Pollesch) leider entfallen. Stattdessen zeigen wir Tagebuch eines Wahnsinnigen von Nikolai Gogol (Regie: Hanna Rudolph). Bereits gekaufte Karten für Liebe, einfach außerirdischkönnen Sie ab sofort umbuchen oder innerhalb von 14 Tagen an der Theaterkasse zurückgeben.
DT Bühne.
20:00 - 21.15