Oder Bruch

Ein Projekt von Tobias Rausch
Bühne und Kostüme Michael Böhler
Rechercheleitung Michael Müller
Recherche Deutschland Laura Steinau, Cathleen Bär
Recherche Polen Renata Borowczak
Dramaturgie Ulrich Beck
Uraufführung 7. Februar 2012
Koproduktion mit der NEUEN BÜHNE Senftenberg
Barbara Heynen
Marco Matthes
Friedrich Rößiger
Barbara Schnitzler
Juschka Spitzer
Bernd Stempel
Berliner Morgenpost
Georg Kasch, 11.02.2012
Es ist eine der Qualitäten dieses Projekts von Tobias Rausch, das er immer wieder Einzelschicksale gegen das große Ganze stellt, absurd komische Anekdoten gegen tragische. Herausgekommen ist ein szenisch braves, aber inhaltlich spannendes Panorama: Wenn die altklugen, die Erzählsituation reflektierenden Kommentare wie "Was ist ein Augenzeuge?" oder "Was ist eine sinnvolle Geschichte?" verstummen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf.
[…] Vor allem Barbara Schnitzler rutscht so lässig in ihre Brandenburger Rollen, dass man die Oder-Bruch-Bewohner leibhaftig vor sich zu sehen meint, um dann wieder feine Distanzen und Brüche zu schaffen, in denen man sich selbst wiedererkennt.
Es ist eine der Qualitäten dieses Projekts von Tobias Rausch, das er immer wieder Einzelschicksale gegen das große Ganze stellt, absurd komische Anekdoten gegen tragische. Herausgekommen ist ein szenisch braves, aber inhaltlich spannendes Panorama: Wenn die altklugen, die Erzählsituation reflektierenden Kommentare wie "Was ist ein Augenzeuge?" oder "Was ist eine sinnvolle Geschichte?" verstummen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf.
[…] Vor allem Barbara Schnitzler rutscht so lässig in ihre Brandenburger Rollen, dass man die Oder-Bruch-Bewohner leibhaftig vor sich zu sehen meint, um dann wieder feine Distanzen und Brüche zu schaffen, in denen man sich selbst wiedererkennt.
RBB Inforadio
Anke Schäfer, 08.02.2012
Tobias Rausch hat all diese Szenen nicht chronologisch, sondern geschickt assoziativ aneinander gebaut – das fünfköpfige Ensemble übernimmt – ganz in weiß – in Gummistiefeln – mit viel Witz mal die eine, mal die andere Rolle. Bühnenbildner Michael Böhler hat einen originellen – tapezierten (!)– Deich auf die Bühne der Box im Deutschen Theater gestellt. Der ist multifunktional: Es öffnet sich darin auch schon mal eine Badewannen-Öffnung. […] Schönes Stück über uns Menschen und unsere Scheuklappen. Tobias Rausch hat all diese Szenen nicht chronologisch, sondern geschickt assoziativ aneinander gebaut – das fünfköpfige Ensemble übernimmt – ganz in weiß – in Gummistiefeln – mit viel Witz mal die eine, mal die andere Rolle. Bühnenbildner Michael Böhler hat einen originellen – tapezierten (!)– Deich auf die Bühne der Box im Deutschen Theater gestellt. Der ist multifunktional: Es öffnet sich darin auch schon mal eine Badewannen-Öffnung. […] Schönes Stück über uns Menschen und unsere Scheuklappen.
Der Tagesspiegel
Barbara Behrendt, 09.02.2012
Mit einfachen und ästhetischen Mitteln arbeitet Tobias Rausch und mischt auf der Bühne sinnvoll die Metaphern: droht der Deichbruch, stemmen die Schauspieler in weißer Helferuniform Löcher aus dem Holzkonstrukt – kommen die Häuser ins Spiel, kann durch einen Handgriff ein Fenster mit Gardine eingelassen werden, schon entsteht ein Wohnzimmer. […] Tobias Rausch lässt den Abend nicht in Pathos abgleiten: Auf eine nachdenkliche Szene folgt meist eine Art Schildbürgerstreich. So zumindest könnte man es nennen, wenn Marco Matthes, komödiantisch bestens aufgelegt, mit Berliner Schnauze das Organisationschaos beim THW zu erforschen versucht. Mit einfachen und ästhetischen Mitteln arbeitet Tobias Rausch und mischt auf der Bühne sinnvoll die Metaphern: droht der Deichbruch, stemmen die Schauspieler in weißer Helferuniform Löcher aus dem Holzkonstrukt – kommen die Häuser ins Spiel, kann durch einen Handgriff ein Fenster mit Gardine eingelassen werden, schon entsteht ein Wohnzimmer. […] Tobias Rausch lässt den Abend nicht in Pathos abgleiten: Auf eine nachdenkliche Szene folgt meist eine Art Schildbürgerstreich. So zumindest könnte man es nennen, wenn Marco Matthes, komödiantisch bestens aufgelegt, mit Berliner Schnauze das Organisationschaos beim THW zu erforschen versucht.
Märkische Oderzeitung
Claudia Seiring, 08.02.2012
Überraschenderweise ist die von Rausch erzählte Geschichte der Katastrophe oftmals komisch – vor allem wenn es um das fast skurrile Organisationschaos zu Beginn des Hochwassers geht. Das beeindruckend einfache wie kluge Bühnenbild (Michael Böhler) ermöglicht den Schauspielern, die Schräge als Deich oder Dach zu nutzen, teils abblätternde Blümchentapete genügt, um klar zu machen: Manche haben hier alles verloren. Alle Aspekte der Katastrophe werden beleuchtet und besprochen. Auch: Wo ziehen wir die Grenze zwischen Rücksicht auf die Natur und dem Willen zur Expansion? Überraschenderweise ist die von Rausch erzählte Geschichte der Katastrophe oftmals komisch – vor allem wenn es um das fast skurrile Organisationschaos zu Beginn des Hochwassers geht. Das beeindruckend einfache wie kluge Bühnenbild (Michael Böhler) ermöglicht den Schauspielern, die Schräge als Deich oder Dach zu nutzen, teils abblätternde Blümchentapete genügt, um klar zu machen: Manche haben hier alles verloren. Alle Aspekte der Katastrophe werden beleuchtet und besprochen. Auch: Wo ziehen wir die Grenze zwischen Rücksicht auf die Natur und dem Willen zur Expansion?

Podcast Oder Bruch

Außerdem im Spielplan

Mit englischen Übertiteln
von Rainald Goetz
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln

Forever Yin Forever Young

Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40