
Kein Schiff wird kommen
von Nis-Momme Stockmann
Ein Stück über die Wende soll er schreiben. Ein großes Drama, das auf dem Markt „Theater“ bestehen kann. Aber er hat keinen Bezug zur Wendezeit, war noch ein Kind, als die Mauer fiel, und auch nicht in Berlin, sondern fernab der revolutionären Ereignisse, auf der Nordseeinsel Föhr. Und genau dorthin fährt der junge Autor nun zurück, will seinen Vater interviewen und erhofft sich von ihm die „nachhaltige“ Geschichte, die Intendanten und Dramaturgen von ihm fordern. Unerwartet und schmerzhaft stößt er dabei auf sein eigenes 1989, auf die verschüttete Erinnerung an seine Mutter, deren persönliches Schicksal die große Politik jener Zeit überschattete. ‚Kein Schiff wird kommen‘ ist Familientragödie, Künstler- und Geschichtsdrama zugleich und letztlich ein Stück über zwei Mauern – die Berliner und die zwischen den Generationen.
Premiere 18. Oktober 2010
Elias Arens

Silke Lange
Markwart Müller-Elmau

Paul Schröder

Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40
Die vollständige Kritik finden Sie hier. Ein kleiner großer Abend. Das liegt zum einen an Regisseur Frank Abt, der wie Stockmann keine Scheu vorm menschenfreundlichen Gefühleausloten und zugleich das Fingerspitzengefühl besitzt, sich bildende Kitschkrusten sofort abzukratzen. Behutsam häutet er den Text, nähert sich den beiden autistischen Charakteren über Monologe, die den anderen adressieren, mitdenken, aber eigentlich nur sich selbst meinen.
Die vollständige Kritik finden Sie hier.