
Herbstsonate
nach dem Film von Ingmar Bergman
Sieben Jahre ist es her, dass sie sich das letzte Mal trafen - nun unterbricht die erfolgreiche Konzertpianistin Charlotte Andergast ihr internationales Tourneeleben, um ihre Tochter in ihrem Haus in der norwegischen Provinz zu besuchen. Eva ist dort mit Viktor, dem Pfarrer der ländlichen Gemeinde, verheiratet. Charlotte hat vor kurzem ihren langjährigen Freund Leonardo durch eine Krankheit verloren. Dieser Schicksalsschlag scheint die Chance einer Erneuerung der Beziehung zwischen Mutter und Tochter zu bieten, die Erwartungen sind groß, man freut sich aufeinander. Das Haus jedoch birgt ein Geheimnis: Eva hat ihre behinderte Schwester Helena bei sich aufgenommen. Charlotte hatte ihre zweite Tochter vor langer Zeit in einer Privatklinik unterbringen lassen. Als sie nun damit konfrontiert wird, brechen in wechselseitigen Vorwürfen alte Verletzungen und ungestillte Sehnsüchte zwischen Mutter und Tochter auf. Gegenseitige Ansprüche offenbaren ein Horrorszenario zweier ungeliebter Frauen, die sich in ihrer Unfähigkeit zur Liebe erschreckend gleichen. In diesem erbitterten Kampf umeinander und dem Willen, dem Kreislauf der Wiederholungen zu entkommen, geht es jeder um das eigene Leben. "Alles geschah ja im Namen der Liebe..."
Regie Jan Bosse
Bühne Moritz Müller
Kostüme Kathrin Plath
Musik Arno Kraehahn
Video Meika Dresenkamp
Dramaturgie Gabriella Bußacker
Berlin-Premiere 23. Januar 2015
Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
Corinna HarfouchCharlotte

Fritzi HaberlandtEva

Natalia BelitskiHelena

Jörg PoseViktor

Damian Fink / Bennet SchusterErik
Charlotte
Helena
Viktor
Damian Fink / Bennet Schuster
Erik
Stockholm, Bergman Festivalen
28./29. August 2016
Hamburger Theaterfestival
6. und 7. Oktober 2015
28./29. August 2016
Hamburger Theaterfestival
6. und 7. Oktober 2015
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40
Bühnenbildner Moritz Müller hat als Kampfplatz für das Seelendrama ein düsteres, verschachteltes Provinz-Pfarrhaus geschaffen. Die Räume so freudlos wie Evas Dasein, weit von einander entfernt, durch Treppen miteinander verbunden. Hier ist es mühsam, zueinander zu kommen. Das Gastzimmer für die ankommende Mutter ist weit ab vom übrigen Haus, ganz weit oben, von hier aus kann man nur noch auf alles andere herabsehen. Puppenstube und Geisterhaus, hier gehen Evas ertrunkener kleiner Sohn und die dahinsiechende Helena (großartig: Natalia Belitski) als Gespenster um. Selbst der Hausherr, Viktor (Andreas Leupold), wandelt fast wie ein steinerner Gast meistens stumm durch die Räume. Jan Bosse führt Ingmar Bergman damit ganz nah heran zu Henrik Ibsen, und damit zum Theater.Und das spielt seine ganze, strotzende Vitalität mit seinen beiden Hauptdarstellerinnen Corinna Harfouch und Fritzi Haberlandt aus. Die beiden machen die Inszenierung zum Ereignis. Jan Bosse gelingt am Stuttgarter Staatsschauspiel nach „Szenen einer Ehe“ nun schon zum zweiten Mal die Umsetzung eines Bergman-Filmes für die Theaterbühne. Fast möchte man von einem Mehrwert sprechen, den er sperrigen Bergman-Stoffen zukommen lässt. (...)
Bühnenbildner Moritz Müller hat als Kampfplatz für das Seelendrama ein düsteres, verschachteltes Provinz-Pfarrhaus geschaffen. Die Räume so freudlos wie Evas Dasein, weit von einander entfernt, durch Treppen miteinander verbunden. Hier ist es mühsam, zueinander zu kommen. Das Gastzimmer für die ankommende Mutter ist weit ab vom übrigen Haus, ganz weit oben, von hier aus kann man nur noch auf alles andere herabsehen. Puppenstube und Geisterhaus, hier gehen Evas ertrunkener kleiner Sohn und die dahinsiechende Helena (großartig: Natalia Belitski) als Gespenster um. Selbst der Hausherr, Viktor (Andreas Leupold), wandelt fast wie ein steinerner Gast meistens stumm durch die Räume. Jan Bosse führt Ingmar Bergman damit ganz nah heran zu Henrik Ibsen, und damit zum Theater.Und das spielt seine ganze, strotzende Vitalität mit seinen beiden Hauptdarstellerinnen Corinna Harfouch und Fritzi Haberlandt aus. Die beiden machen die Inszenierung zum Ereignis.