Alize Zandwijk
Geboren 1961 in Hellendoorn in den Niederlanden. Bereits mit 18 Jahren studierte sie Regie an der Theaterakademie in Kampen. Sie begann ihre Karriere mit kleinen Theatergruppen in der Off-Szene. In den späten 1980ern errang sie überregionale Aufmerksamkeit mit einer Reihe von Jugendtheater-Inszenierungen für die Toneelgroep Amsterdam. In den 1990ern inszenierte sie einige herausragende Arbeiten für Stella Den Haag (Othello, Freitag von Hugo Claus), für die sie den niederländischen Proszenium-Preis erhielt. 1998 bildete sie gemeinsam mit Guy Cassiers die künstlerische Leitung des Rotterdamer RO Theater. Für ihre gemeinsame Arbeit erhielten sie 2002 den Albert-van-Dalsum-Award. Ihre erste Inszenierung am RO Theater, Gorkis Nachtasyl, wurde zum Edinburgh Festival eingeladen und gastierte 2000 bei den Wiener Festwochen. Weitere Arbeiten am RO Theater waren u.a. Macbeth (2002 eingeladen zum Edinburgh Festival), Leonce und Lena, zwei Stücke der irischen Autorin Marina Carr: Portia Coughlan (Koproduktion mit den Wiener Festwochen) und Am Katzenmoor (eingeladen zu den Theaterformen 2004 in Hannover)‚ Tschechows Platonow (Eingeladen zum Holland Festival TF-1), Meiskes en jongens (2005 bei den Autorentheatertagen Hamburg), Handkes Untertagblues, König Lear und zuletzt Brechts Baal. Seit Mai 2006 ist Alize Zandwijk Künstlerische Direktorin des RO Theater. Als Theaterdirektorin versucht sie, das RO Theater in der Stadt Rotterdam zu stärken, sie sucht die internationalen Kooperationen, arbeitet mit jungen Regisseuren und an der Weiterentwicklung eines Ensembletheaters. Seit 2003 inszeniert Alize Zandwijk regelmäßig am Thalia Theater (u.a. Tschechows Iwanow, Gorkis Sommergäste, Handkes Untertagblues und Happiness von Todd Solondz. Hier lernte sie die Autorin Dea Loher kennen, von der sie Unschuld und Das letzte Feuer inszenierte. Seit Mai 2006 ist Alize Zandwijk künstlerische Leiterin des Ro Theaters in Amsterdam. Ihr erklärtes Ziel ist ein nicht-elitäres, engagiertes Theater. Ihre erste Regiearbeit am Deutschen Theater Berlin war Joseph und seine Brüder nach dem Roman von Thomas Mann.

Foto: Arno Declair