
Für alle reicht es nicht
von Dirk Laucke
"Und was führt dich an die Grenze?"
Jo und Anna, unterwegs mit einer Ladung „illegaler“ tschechischer Zigaretten durch den Wald Richtung Deutschland, fühlen sie sich nicht gerade wie die Sieger der Geschichte. Obwohl die Grenze für sie inzwischen zur nostalgischen Erinnerung an Grenzerschikane und Zollkontrollettis geronnen ist, haben sie längst kapiert, dass kleinkrimineller Schwarzmarkthandel auch nur für ein Leben von der Hand in den Mund reicht. Aber dann steht da plötzlich wie eine Fata Morgana dieser Transporter mit dem undefinierbaren Autokennzeichen vor ihnen und drinnen finden sie haufenweise Schmuggel-Zigaretten und ein paar verängstigte Asiaten. Winkt hier vielleicht der ganz große Deal? – Das fragt sich auf der anderen Seite der Grenze auch Heiner, ein ehemaliger NVA-Offizier. Liebevoll hat er seinen Panzer Martina wieder hochgepäppelt, um darin zukünftig Touristen durchs Gelände zu fahren. Heiner möchte die „Fidschis“ lieber gleich los sein. Aber Jo denkt nicht daran, die Lasterfuhre dort hinzubringen, wo sie hergekommen ist, und plötzlich taucht auch noch Ela, Heiners Tochter, nebst Enkeltochter auf Heiners Panzerfeld auf.
Dirk Laucke, gebürtig aus Schkeuditz/Sachsen, zählt zu den spannendsten Dramatikern seiner Generation – mit einem präzisen Blick für den deutschen Alltag. Für seine gesellschaftlich und politisch engagierten Stücke wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker.
Jo und Anna, unterwegs mit einer Ladung „illegaler“ tschechischer Zigaretten durch den Wald Richtung Deutschland, fühlen sie sich nicht gerade wie die Sieger der Geschichte. Obwohl die Grenze für sie inzwischen zur nostalgischen Erinnerung an Grenzerschikane und Zollkontrollettis geronnen ist, haben sie längst kapiert, dass kleinkrimineller Schwarzmarkthandel auch nur für ein Leben von der Hand in den Mund reicht. Aber dann steht da plötzlich wie eine Fata Morgana dieser Transporter mit dem undefinierbaren Autokennzeichen vor ihnen und drinnen finden sie haufenweise Schmuggel-Zigaretten und ein paar verängstigte Asiaten. Winkt hier vielleicht der ganz große Deal? – Das fragt sich auf der anderen Seite der Grenze auch Heiner, ein ehemaliger NVA-Offizier. Liebevoll hat er seinen Panzer Martina wieder hochgepäppelt, um darin zukünftig Touristen durchs Gelände zu fahren. Heiner möchte die „Fidschis“ lieber gleich los sein. Aber Jo denkt nicht daran, die Lasterfuhre dort hinzubringen, wo sie hergekommen ist, und plötzlich taucht auch noch Ela, Heiners Tochter, nebst Enkeltochter auf Heiners Panzerfeld auf.
Dirk Laucke, gebürtig aus Schkeuditz/Sachsen, zählt zu den spannendsten Dramatikern seiner Generation – mit einem präzisen Blick für den deutschen Alltag. Für seine gesellschaftlich und politisch engagierten Stücke wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker.
Premiere April 24, 2010
Katrin WichmannAnna

Paul SchröderJo

Bernd StempelHeiner

Isabel SchosnigEla/Chayenne/Martina

Berliner Morgenpost
Für Dirk Lauckes präzise Dialoge findet Sabine auf der Heyde in der DT-Box eine hervorragend kompakte Form. Schnelle Szenen sind ihre Lösung und nebenbei betätigen sich die allesamt starken Darsteller noch als Geräuschmacher.
Für Dirk Lauckes präzise Dialoge findet Sabine auf der Heyde in der DT-Box eine hervorragend kompakte Form. Schnelle Szenen sind ihre Lösung und nebenbei betätigen sich die allesamt starken Darsteller noch als Geräuschmacher.
weniger lesen
Der Tagesspiegel
Zwischen Selbstmitleid, Begriffsstutzigkeit und Kraftmeierei liefert Bernd Stempel das hinreißende Porträt eines Gescheiterten, der weitermacht. Katrin Wichmann, Paul Schröder und Isabel Schosnig geben dem Abend an der Seite des weichherzigen Angebers nachdenkliche Hochspannung.
Zwischen Selbstmitleid, Begriffsstutzigkeit und Kraftmeierei liefert Bernd Stempel das hinreißende Porträt eines Gescheiterten, der weitermacht. Katrin Wichmann, Paul Schröder und Isabel Schosnig geben dem Abend an der Seite des weichherzigen Angebers nachdenkliche Hochspannung.
weniger lesen
Die Tageszeitung
Wie stets hat Laucke seine Sprache den Leuten in aller Schnoddrigkeit vom Munde abgelauscht und der Sound eines zeitgenössischen Realismus wird hörbar. Gerade das und die offensichtliche gesellschaftliche Relevanz seiner Themen machen ihn attraktiv für die Theater. Die Laucke-Sprache funktioniert auf der Bühne hervorragend, zumindest wenn sie sich solch glänzende Schauspieler auf den Leib ziehen. Dann gewinnt sie beinahe etwas spontan Improvisiertes. Paul Schröder Katrin Wichmann, Bernd Stempel und Isabel Schosnig, sie alle erspielen ihren Figuren mit größtmöglicher Intensität die Zuschauergemüter und liefern vier berührende Porträts von Nachwende-Verlierern, denen man sogar verzeiht, wenn sie im Selbstmitleid bisweilen unbarmherzig um sich schlagen.
Wie stets hat Laucke seine Sprache den Leuten in aller Schnoddrigkeit vom Munde abgelauscht und der Sound eines zeitgenössischen Realismus wird hörbar. Gerade das und die offensichtliche gesellschaftliche Relevanz seiner Themen machen ihn attraktiv für die Theater. Die Laucke-Sprache funktioniert auf der Bühne hervorragend, zumindest wenn sie sich solch glänzende Schauspieler auf den Leib ziehen. Dann gewinnt sie beinahe etwas spontan Improvisiertes. Paul Schröder Katrin Wichmann, Bernd Stempel und Isabel Schosnig, sie alle erspielen ihren Figuren mit größtmöglicher Intensität die Zuschauergemüter und liefern vier berührende Porträts von Nachwende-Verlierern, denen man sogar verzeiht, wenn sie im Selbstmitleid bisweilen unbarmherzig um sich schlagen.
weniger lesen
Berliner Zeitung
Dirk Laucke ist mit seinem kleinen, sarkastischen Schauerspiel ‚Für alle reicht es nicht‘ uraufgeführt im letzten Herbst in Dresden, ein spitzzüngiges, feinironisches Grenz-Stück über den Wandel der Zeiten gelungen.
Dirk Laucke ist mit seinem kleinen, sarkastischen Schauerspiel ‚Für alle reicht es nicht‘ uraufgeführt im letzten Herbst in Dresden, ein spitzzüngiges, feinironisches Grenz-Stück über den Wandel der Zeiten gelungen.
weniger lesen
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Weltall Erde Mensch
Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
19.00 - 22.40
BERLIN-PREMIERE
Mit englischen Übertiteln
Kammer
19.30 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse