Die Abschaffung der Arten

Nach dem gleichnamigen Roman von Dietmar Dath in einer Fassung von Kevin Rittberger
Kostüme Ines Alda
Musik Boram Lie
Illustrationen Dirk Rittberger
Uraufführung 8. November 2009
Olivia Gräser
Judith Hofmann
Elias Arens
Jörg Pose
Boram Lie (Cello)
Zitty
Tobias Schwartz, 19.11.2010
Es geht ums Ende der Menschen und den Aufstieg einer neuen Rasse, der Gente, die in verschiedenen Tierformen auftritt, zwischen den Formen aber auch wandeln kann. Die Abschaffung der Arten ist nämlich deren Verflüssigung. Der Regisseur und Dramatiker Kevin Rittberger hat den irgendwie doch apokalyptischen Roman humorvoll und kurzweilig inszeniert, gleichzeitig auf adäquate Weise illustriert. Daths Helden, die Libelle Philomena, der Wolf Dmitri Stepanowitsch, die Luchsin Clea Dora oder der Löwe Cyrus Golden (ein wunderbar absurder Jörg Pose mit gelber Sonnenbrille und zotteliger Löwenmähne) erscheinen als Comic-Ausstellfiguren auf der Bühne, deren Hintergrund ebenfalls eine auf Leinwand gemalte Comic-Landschaft ist. Zur wirkungsvollen Musik der Cellistin Boram Lie zelebrieren die durchweg glänzenden Schauspieler den Dath-Text, teils dialogisch, teils in parodistisch wissenschaftlichen Monologen, der auf der Bühne absolut funktioniert. Es geht ums Ende der Menschen und den Aufstieg einer neuen Rasse, der Gente, die in verschiedenen Tierformen auftritt, zwischen den Formen aber auch wandeln kann. Die Abschaffung der Arten ist nämlich deren Verflüssigung. Der Regisseur und Dramatiker Kevin Rittberger hat den irgendwie doch apokalyptischen Roman humorvoll und kurzweilig inszeniert, gleichzeitig auf adäquate Weise illustriert. Daths Helden, die Libelle Philomena, der Wolf Dmitri Stepanowitsch, die Luchsin Clea Dora oder der Löwe Cyrus Golden (ein wunderbar absurder Jörg Pose mit gelber Sonnenbrille und zotteliger Löwenmähne) erscheinen als Comic-Ausstellfiguren auf der Bühne, deren Hintergrund ebenfalls eine auf Leinwand gemalte Comic-Landschaft ist. Zur wirkungsvollen Musik der Cellistin Boram Lie zelebrieren die durchweg glänzenden Schauspieler den Dath-Text, teils dialogisch, teils in parodistisch wissenschaftlichen Monologen, der auf der Bühne absolut funktioniert.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Irene Bazinger, 10.11.2010
Das Ensemble stürzt sich mit Begeisterung in die Irrungen und Wirrungen des Textes und gibt sich süffisant den Anschein, ihn komplett zu verstehen, auch wenn es gerade um Kalorienökonomie, Perrhobakter oder Schnupperquanten geht. Immer wieder ironisch amüsiert ein eilfertiges ‚Ja, genau!‘ einstreuend, wird ausgiebig mit dem belehrenden Zeigefinger gewackelt. Die Cellistin Boram Lie verleiht der Aufführung eine pointierte Klangsprache, wenn sie etwa für die Libelle ein eigenes Geräuschmodell oder für das imaginäre Bett, in das Wolf und Luchsin springen das entsprechende rhythmische Quietschen erzeugt. Das Ensemble stürzt sich mit Begeisterung in die Irrungen und Wirrungen des Textes und gibt sich süffisant den Anschein, ihn komplett zu verstehen, auch wenn es gerade um Kalorienökonomie, Perrhobakter oder Schnupperquanten geht. Immer wieder ironisch amüsiert ein eilfertiges ‚Ja, genau!‘ einstreuend, wird ausgiebig mit dem belehrenden Zeigefinger gewackelt. Die Cellistin Boram Lie verleiht der Aufführung eine pointierte Klangsprache, wenn sie etwa für die Libelle ein eigenes Geräuschmodell oder für das imaginäre Bett, in das Wolf und Luchsin springen das entsprechende rhythmische Quietschen erzeugt.
Spiegel Online
Hanna Pilarczyk, 10.11.2010
Kevin Rittbergers Adaption und Inszenierung von ‚Die Abschaffung der Arten‘, die am Sonntag in der Box des Deutschen Theaters in Berlin uraufgeführt wurde, ist die wahrscheinlich interessanteste Auseinandersetzung mit Dath, die es in den letzten Jahren gegeben hat. Auf jeden Fall ist es die unterhaltsamste. Kevin Rittbergers Adaption und Inszenierung von ‚Die Abschaffung der Arten‘, die am Sonntag in der Box des Deutschen Theaters in Berlin uraufgeführt wurde, ist die wahrscheinlich interessanteste Auseinandersetzung mit Dath, die es in den letzten Jahren gegeben hat. Auf jeden Fall ist es die unterhaltsamste.
nachtkritik.de
Esther Slevogt, 09.11.2010
Man hat viel Spaß mit den Schauspielern, die wahrscheinlich noch das sprichwörtliche Telefonbuch zum Ereignis machen würden: Jörg Pose, der den Löwen mit wilder Mähne und egozentrischen Marotten als despotische Künstlerkarikatur anlegt, Judith Hofmann, die Daths Texte mit stoischer Ruhe filettiert und serviert – und aus ihnen dabei manchmal Schreckenstableaus von geradezu breughelscher Wirkung macht: Ihre Schilderung eines Menschenbordells in diesem Reich der Tiere zum Beispiel, das sie sprachlich beschwört, derweil sie mit ironischer Miene durch das ausgeschnittene Gesichtsloch ihrer Pappfigur blickt. Olivia Gräser, ihr naives Gegenüber, zwitschert und quietscht ihre Libelle Philomena und ist auch als laszive Luchsin höchst überzeugend. Und Elias Arens, ein melancholischer Komiker und aberwitziger Wortakrobat, der auch völlig sinnfreie Passagen zum Hochgenuss macht.

Die vollständige Kritik finden Sie hier.
Man hat viel Spaß mit den Schauspielern, die wahrscheinlich noch das sprichwörtliche Telefonbuch zum Ereignis machen würden: Jörg Pose, der den Löwen mit wilder Mähne und egozentrischen Marotten als despotische Künstlerkarikatur anlegt, Judith Hofmann, die Daths Texte mit stoischer Ruhe filettiert und serviert – und aus ihnen dabei manchmal Schreckenstableaus von geradezu breughelscher Wirkung macht: Ihre Schilderung eines Menschenbordells in diesem Reich der Tiere zum Beispiel, das sie sprachlich beschwört, derweil sie mit ironischer Miene durch das ausgeschnittene Gesichtsloch ihrer Pappfigur blickt. Olivia Gräser, ihr naives Gegenüber, zwitschert und quietscht ihre Libelle Philomena und ist auch als laszive Luchsin höchst überzeugend. Und Elias Arens, ein melancholischer Komiker und aberwitziger Wortakrobat, der auch völlig sinnfreie Passagen zum Hochgenuss macht.

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Weltall Erde Mensch

Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
19.00 - 22.40
BERLIN-PREMIERE
Mit englischen Übertiteln
Anti-Stück von Eugène Ionesco
Regie: Anita Vulesica
anschließend Premierenparty in der Bar
Kammer
19.30 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse