
Das Himbeerreich
von Andres Veiel
"Wir müssen permanent Entscheidungen treffen in einem Bereich, den niemand wirklich durchdringt."
Eine ganz besondere Etage einer großen deutschen Bank. Büros von Vorstandsmitgliedern – manche sind bereits in Rente, andere stehen noch in der Verantwortung. Die Krise ist inzwischen auch hier angekommen; jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Deutung der Ereignisse. Der eine hat aufgrund der Krise seinen Job verloren oder ist freiwillig gegangen, der andere ist durch sie reich geworden. Der eine weiß, was jetzt zu tun wäre, wird aber nicht mehr gefragt. Er misstraut denen, die in der Verantwortung stehen, weil sie glauben, es besser zu wissen. Die anderen in der Verantwortung wissen auch, was zu tun wäre, aber handeln sie danach? Sie folgen bestimmten Interessen, aber welche sind das eigentlich?
Andres Veiel hat mehr als zwanzig führende Banker interviewt und ist in seiner Recherche den Verbindungslinien zwischen den persönlichen Motiven und den gesellschaftlichen Strukturen im Finanzwesen gefolgt. Zusammen mit dem Ensemble schaut Andres Veiel hinter die Fassaden der Glaspaläste und liefert eine spannende Innenansicht der Welt der Banker.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Nach 60 Vorstellungen wird Das Himbeerreich am 30. Mai 2015 abgespielt. Flankiert wurden die Vorstellungen jeweils durch Podiumsdiskussionen mit Dirk Baecker, Lukas Beckmann, Heiner Flassbeck, Marc Friedrich und Matthias Weik, Markus Kerber, Gerhard Schick, Carsten Schneider, Peer Steinbrück, Andres Veiel, Joseph Vogl u.a., moderiert von Marc Brost, Stefan Reinecke und Harald Schumann
***
Einladungen
Siegen
30. April und 1. Mai 2014
Duisburger Akzente
22. und 23. März 2014
Luxemburg, Grand Théâtre
15. März 2014
Schauspielhaus Zürich
5. und 6. Dezember 2013
Eine ganz besondere Etage einer großen deutschen Bank. Büros von Vorstandsmitgliedern – manche sind bereits in Rente, andere stehen noch in der Verantwortung. Die Krise ist inzwischen auch hier angekommen; jeder hat seine eigene Geschichte, seine eigene Deutung der Ereignisse. Der eine hat aufgrund der Krise seinen Job verloren oder ist freiwillig gegangen, der andere ist durch sie reich geworden. Der eine weiß, was jetzt zu tun wäre, wird aber nicht mehr gefragt. Er misstraut denen, die in der Verantwortung stehen, weil sie glauben, es besser zu wissen. Die anderen in der Verantwortung wissen auch, was zu tun wäre, aber handeln sie danach? Sie folgen bestimmten Interessen, aber welche sind das eigentlich?
Andres Veiel hat mehr als zwanzig führende Banker interviewt und ist in seiner Recherche den Verbindungslinien zwischen den persönlichen Motiven und den gesellschaftlichen Strukturen im Finanzwesen gefolgt. Zusammen mit dem Ensemble schaut Andres Veiel hinter die Fassaden der Glaspaläste und liefert eine spannende Innenansicht der Welt der Banker.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes
Nach 60 Vorstellungen wird Das Himbeerreich am 30. Mai 2015 abgespielt. Flankiert wurden die Vorstellungen jeweils durch Podiumsdiskussionen mit Dirk Baecker, Lukas Beckmann, Heiner Flassbeck, Marc Friedrich und Matthias Weik, Markus Kerber, Gerhard Schick, Carsten Schneider, Peer Steinbrück, Andres Veiel, Joseph Vogl u.a., moderiert von Marc Brost, Stefan Reinecke und Harald Schumann
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Einladungen
Siegen
30. April und 1. Mai 2014
Duisburger Akzente
22. und 23. März 2014
Luxemburg, Grand Théâtre
15. März 2014
Schauspielhaus Zürich
5. und 6. Dezember 2013
Regie Andres Veiel
Bühne Julia Kaschlinski
Kostüme Michaela Barth
Chorleitung Stefan Streich
Dramaturgie Ulrich Beck, Jörg Bochow
Berlin-Premiere 16. Januar 2013
Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
Susanne-Marie WrageDr. Brigitte Manzinger

Ulrich MatthesGottfried W. Kastein

Joachim BißmeierDr. Dr. hc Walter K. von Hirschstein
Manfred AndraeBertram Ansberger
Sebastian KowskiNiki Modersohn
Jürgen HuthHans Helmut Hinz

Dr. Brigitte Manzinger
Gottfried W. Kastein
Dr. Dr. hc Walter K. von Hirschstein
Manfred Andrae
Bertram Ansberger
Niki Modersohn
Hans Helmut Hinz
Gefördert durch
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40
[…]
Die Inszenierung, die jeden Hauch von gefühligem Mitnicken entschieden unterbindet, führt als schwarze Messe von einem Höllenkreis in den nächsten und betäubt die Zuschauer mit kühl geschilderten Visionen von Krisen, Zusammenbrüchen, Staatspleiten. Ob sie in dieser Konstellation stimmen oder nicht, ist unerheblich, denn das tun die angeblich seriösen Analysen von Finanzexperten auch nicht. In ihrer Summe freilich wirken sie zutiefst überzeugend, decken sich mit dem Grundgefühl des Publikums und zeigen ohne szenisches Brimborium ein skandalöses Schrecken ohne Ende.
[…]
Für Lehren, Hilfe, Beruhigung ist dieses Inferno eisiger ökonomischer Irrationalität, das Andres Veiel souverän abstrakt und jenseits dokumentarischer Gradlinigkeit entworfen hat, nicht geeignet, für einen bösen Blick in den Abgrund und auf das System der Zerstörung allerdings sehr. Er [Andres Veiel] verwendet die Äußerungen der realen Personen lediglich als Material für einen so beklemmenden wie schockierenden, kunstvoll verdichteten Kommentar zur Lage der Welt – und wer wenn nicht die 'Masters of the Universe', wie Tom Wolfe derlei Gestalten schon 1987 nannte, könnte ihm treffenderes Fachvokabular liefern?
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Die Inszenierung, die jeden Hauch von gefühligem Mitnicken entschieden unterbindet, führt als schwarze Messe von einem Höllenkreis in den nächsten und betäubt die Zuschauer mit kühl geschilderten Visionen von Krisen, Zusammenbrüchen, Staatspleiten. Ob sie in dieser Konstellation stimmen oder nicht, ist unerheblich, denn das tun die angeblich seriösen Analysen von Finanzexperten auch nicht. In ihrer Summe freilich wirken sie zutiefst überzeugend, decken sich mit dem Grundgefühl des Publikums und zeigen ohne szenisches Brimborium ein skandalöses Schrecken ohne Ende.
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Für Lehren, Hilfe, Beruhigung ist dieses Inferno eisiger ökonomischer Irrationalität, das Andres Veiel souverän abstrakt und jenseits dokumentarischer Gradlinigkeit entworfen hat, nicht geeignet, für einen bösen Blick in den Abgrund und auf das System der Zerstörung allerdings sehr.
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Ulrich Matthes hat die Rolle des Skeptikers, den Blick immer ein wenig schräg außen auf das eigene System – das steht ihm wie eine zweite Haut. […] Die interessanteste Figur ist Frau Manziger, deren Eiseskälte Susanne-Marie Wrage eben nicht überspitzt, das Rationale auch im Gestus über das Extravagante stellt Man staunt über die Offenheit in dieser Innenansicht aus dem Zentrum der Finanzwelt. Hier reden Lenker von Geschäften, die nicht erst im Nachhinein feststellen, damit auf einen Abgrund zugefahren zu sein, sondern zugeben, schon sehenden Auges darauf zugefahren zu sein. Aber aus Angst vor dem Verlust von Status und Perserteppich im Büro dabei blieben.
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Ulrich Matthes hat die Rolle des Skeptikers, den Blick immer ein wenig schräg außen auf das eigene System – das steht ihm wie eine zweite Haut. […] Die interessanteste Figur ist Frau Manziger, deren Eiseskälte Susanne-Marie Wrage eben nicht überspitzt, das Rationale auch im Gestus über das Extravagante stellt