Coriolanus

von William Shakespeare
Premiere 13. Dezember 2012
Judith HofmannCajus Marcius Coriolanus
Susanne WolffVolumnia, Mutter; Sicinius, Volkstribun
Natalia BelitskiBrutus, Volkstribun; Virgilia, seine Ehefrau
Barbara HeynenMenenius Agrippa, sein Freund; Der kleine Marcius
Jutta WachowiakCominius, Konsul
alleBürger, Boten, Soldaten, Senatoren, Volsker, Hauptmänner, Diener und Dienerinnen
Cajus Marcius Coriolanus
Volumnia, Mutter; Sicinius, Volkstribun
Brutus, Volkstribun; Virgilia, seine Ehefrau
Menenius Agrippa, sein Freund; Der kleine Marcius
Cominius, Konsul
alle
Bürger, Boten, Soldaten, Senatoren, Volsker, Hauptmänner, Diener und Dienerinnen
Theater der Zeit
Gunnar Decker, 01.02.2013
Ist Shakespeares ‚Coriolanus‘ ein Lobgesang auf den Führer? (…) Die Inszenierungvon Rafael Sanchez geht dieser Frage auf sehr unkonventionelle, aber darum nicht weniger ernsthafte Weise nach, gibt dem oft als unspielbar geltenden Stück einen Handlungsrahmen, der frappiert. Zwei Stunden wird vor den Mauern Roms gespielt. Die Mauer (Bühne Simeon Meyer) ist eine verblüffende undbildmächtige Konstruktion. (…) Die Schauspieler hängen gleichsam an ihr, sind ihre Gefangenen. Einer der Einfälle von Sanchez (…) ist: dass er sämtliche Rollen mit Schauspielerinnen besetzt: Und damit räumt er gleich jeden „Gender“-Zugang von Fragen von Krieg und Macht ab. Denn Judith Hofmann als Coriolanus, Susanne Wolff als dessen Mutter Volumnia, Natalia Belitski als seine Frau Virgilia und Jutta Wachowiak als Anführer der Volsker spielen auf imposante Weise Doppelrollen. Ist Shakespeares ‚Coriolanus‘ ein Lobgesang auf den Führer? (…) Die Inszenierungvon Rafael Sanchez geht dieser Frage auf sehr unkonventionelle, aber darum nicht weniger ernsthafte Weise nach, gibt dem oft als unspielbar geltenden Stück einen Handlungsrahmen, der frappiert. Zwei Stunden wird vor den Mauern Roms gespielt. Die Mauer (Bühne Simeon Meyer) ist eine verblüffende undbildmächtige Konstruktion. (…) Die Schauspieler hängen gleichsam an ihr, sind ihre Gefangenen. Einer der Einfälle von Sanchez (…) ist: dass er sämtliche Rollen mit Schauspielerinnen besetzt: Und damit räumt er gleich jeden „Gender“-Zugang von Fragen von Krieg und Macht ab. Denn Judith Hofmann als Coriolanus, Susanne Wolff als dessen Mutter Volumnia, Natalia Belitski als seine Frau Virgilia und Jutta Wachowiak als Anführer der Volsker spielen auf imposante Weise Doppelrollen.
neues deutschland
Hans-Dieter Schütt, 20.12.2012
Frauen als Friedensstifter. Die einzig wahren – und sofort sieht Krieg wie gesteigerter Irrsinn aus, wenn ihn Frauen spielen. Sofort macht die Macht einen noch schäbigeren Eindruck, wenn Frauen sie spielen (Politikerinnen aller Fraktionen, wie wär’s mit einem Theaterbesuch?). Sanchez zeigt, dass auch die Tribunen des Volks, schnurrbartbestückt, gleichsam die Linken des Stücks, nur verlogene, egoistische Stimmungsmacher sind, sie und alle anderen: durchtrieben, verdorben, giftig, ekelhaft. So dass sich alle Sympathie hinwendet zu diesem störrischen, ehrverwundeten, eigensinnigen, arroganten, aber eben überhaupt nicht abholbaren Coriolanus. Der hat doch Recht, der Mann, wenn er vor keiner Volksstimmung einknickt.
 
Frauen als Friedensstifter. Die einzig wahren – und sofort sieht Krieg wie gesteigerter Irrsinn aus, wenn ihn Frauen spielen. Sofort macht die Macht einen noch schäbigeren Eindruck, wenn Frauen sie spielen (Politikerinnen aller Fraktionen, wie wär’s mit einem Theaterbesuch?). Sanchez zeigt, dass auch die Tribunen des Volks, schnurrbartbestückt, gleichsam die Linken des Stücks, nur verlogene, egoistische Stimmungsmacher sind, sie und alle anderen: durchtrieben, verdorben, giftig, ekelhaft. So dass sich alle Sympathie hinwendet zu diesem störrischen, ehrverwundeten, eigensinnigen, arroganten, aber eben überhaupt nicht abholbaren Coriolanus. Der hat doch Recht, der Mann, wenn er vor keiner Volksstimmung einknickt.
 

Außerdem im Spielplan

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Mit englischen Übertiteln

Forever Yin Forever Young

Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
19.30 - 22.10