
Am Schwarzen See
von Dea Loher
"Schon lange wollten wir morgen weg."
Am Ufer des Schwarzen Sees. Es treffen sich zwei Paare: Cleo und Eddie, Else und Johnny. Seit dem schrecklichen Ereignis vor vier Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Else und Johnny sind danach in die Stadt gezogen. Er arbeitet dort als Leiter einer Bankfiliale, sie ist angestellt in der Verwaltung eines Leihhauses. Cleo und Eddie sind am Schwarzen See geblieben. Ihnen gehört die schlecht laufende Brauerei – ein Ort voller Erinnerung, an dem sich die vier nun wieder begegnen.
Nach 'Diebe', 2010 eingeladen zum Berliner Theatertreffen, und 'Das letzte Feuer', ausgezeichnet mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust, ist 'Am Schwarzen See' die dritte Arbeit von Dea Loher und Andreas Kriegenburg, die am Deutschen Theater zu sehen ist. Lohers Roman ‚Bugatti taucht auf‘ wurde für den Deutschen Buchpreis 2012 nominiert.
Dea Loher wurde 1964 in Traunstein/Bayern geboren. Sie studierte Philosophie und Germanistik in München und Studium Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1989 lebt sie als Autorin in Berlin und hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben. Seit 1995 verbindet sie eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit dem Regisseur Andreas Kriegenburg, der in der Folge nahezu alle ihre Stücke urinszenierte. Für ihre Arbeit erhielt Dea Loher zahlreiche Preise und Auszeichnungen u.a. 2008 den Mülheimer Dramatikerpreis für 'Das letzte Feuer'.
Am Ufer des Schwarzen Sees. Es treffen sich zwei Paare: Cleo und Eddie, Else und Johnny. Seit dem schrecklichen Ereignis vor vier Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Else und Johnny sind danach in die Stadt gezogen. Er arbeitet dort als Leiter einer Bankfiliale, sie ist angestellt in der Verwaltung eines Leihhauses. Cleo und Eddie sind am Schwarzen See geblieben. Ihnen gehört die schlecht laufende Brauerei – ein Ort voller Erinnerung, an dem sich die vier nun wieder begegnen.
Nach 'Diebe', 2010 eingeladen zum Berliner Theatertreffen, und 'Das letzte Feuer', ausgezeichnet mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust, ist 'Am Schwarzen See' die dritte Arbeit von Dea Loher und Andreas Kriegenburg, die am Deutschen Theater zu sehen ist. Lohers Roman ‚Bugatti taucht auf‘ wurde für den Deutschen Buchpreis 2012 nominiert.
Dea Loher wurde 1964 in Traunstein/Bayern geboren. Sie studierte Philosophie und Germanistik in München und Studium Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1989 lebt sie als Autorin in Berlin und hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben. Seit 1995 verbindet sie eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit dem Regisseur Andreas Kriegenburg, der in der Folge nahezu alle ihre Stücke urinszenierte. Für ihre Arbeit erhielt Dea Loher zahlreiche Preise und Auszeichnungen u.a. 2008 den Mülheimer Dramatikerpreis für 'Das letzte Feuer'.
Uraufführung 26. Oktober 2012
Katharina Marie SchubertElse

Jörg PoseJohnny

Natali SeeligCleo

Bernd MossEddie

Der Tagesspiegel
Die Figuren schälen sich aus dem Kollektivgeplapper, bekommen Raum für den Schmerz, die musikalischen Wiederholungen werden zu einem ratlosen Schweigen, aus dem die Figuren vergeblich Anlauf nehmen, um das Unbegreifliche zu begreifen. Die Luft ist eisig in dem hallenhohen, von Möbeln freigeräumten Raum, den Harald Thor ins Deutsche Theater hat bauen lassen, Die Verflechtung der Figuren zeigt sich, die pathologischen Auswüchse, mit denen jeder reagiert.
Die Figuren schälen sich aus dem Kollektivgeplapper, bekommen Raum für den Schmerz, die musikalischen Wiederholungen werden zu einem ratlosen Schweigen, aus dem die Figuren vergeblich Anlauf nehmen, um das Unbegreifliche zu begreifen. Die Luft ist eisig in dem hallenhohen, von Möbeln freigeräumten Raum, den Harald Thor ins Deutsche Theater hat bauen lassen, Die Verflechtung der Figuren zeigt sich, die pathologischen Auswüchse, mit denen jeder reagiert.
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Die Welt
Aber Loher ist nicht so dumm, aus dem letzten Endes immer unergründlichen Rätseleines Kinderselbstmordes eine dramatische Propaganda herzuleiten. Die Elternsind keine billigen Ziele. Ihr Geheimnis verbindet sie bei aller Mittelstandsbanalität mit den großen Rätseln der romantischen deutschen Tradition. Sie bleiben ausdeutbar und interessant. Und der Regisseur verplättetsie nicht. Wahrscheinlich genießt er deshalb seit bald zwei Jahrzehnten dasVertrauen einer Autorin, die auch mit ihrem neuesten Stück untermauert, dasssie neben René Pollesch und Marius von Meyenburg die wichtigste unddauerhafteste Stimme des deutschen Gegenwartsdramas ist.
Aber Loher ist nicht so dumm, aus dem letzten Endes immer unergründlichen Rätseleines Kinderselbstmordes eine dramatische Propaganda herzuleiten. Die Elternsind keine billigen Ziele. Ihr Geheimnis verbindet sie bei aller Mittelstandsbanalität mit den großen Rätseln der romantischen deutschen Tradition. Sie bleiben ausdeutbar und interessant. Und der Regisseur verplättetsie nicht. Wahrscheinlich genießt er deshalb seit bald zwei Jahrzehnten dasVertrauen einer Autorin, die auch mit ihrem neuesten Stück untermauert, dasssie neben René Pollesch und Marius von Meyenburg die wichtigste unddauerhafteste Stimme des deutschen Gegenwartsdramas ist.
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Berliner Morgenpost
Loher und Kriegenburg gelingt eine schlaglichtartige Bestandsaufnahme unserer turbokapitalistischen Gesellschaft: wie ökonomischer Druck die Menschen und ihre Beziehungen vergiften.
Loher und Kriegenburg gelingt eine schlaglichtartige Bestandsaufnahme unserer turbokapitalistischen Gesellschaft: wie ökonomischer Druck die Menschen und ihre Beziehungen vergiften.
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neues deutschland
Vier Schauspieler gehäutet – um Verkapselungen auf eine Weise zu spielen, die nicht loslässt. Jeder dem anderen eine Krüppel-Konkurrenz: Wer ist verbogener und infolgedessen verwatteter in Selbsttäuschung? Man stürzt zu Boden, als sei man wirklich überzeugt, er öffne sich. Man wirft sich in den Sessel, als sei er das Boot, in das die Kinder das totbringende Loch hackten. Lähmendes Entsetzen, das den Körper, dem Seelenzustand gemäß, entstellt. Eine Bloßstellung also, in langen Schüben eines stammelnden, schlingenden, schattengleichen Herumtastens. Kurze Trancen in sich wälzenden Knäulen.
Vier Schauspieler gehäutet – um Verkapselungen auf eine Weise zu spielen, die nicht loslässt. Jeder dem anderen eine Krüppel-Konkurrenz: Wer ist verbogener und infolgedessen verwatteter in Selbsttäuschung? Man stürzt zu Boden, als sei man wirklich überzeugt, er öffne sich. Man wirft sich in den Sessel, als sei er das Boot, in das die Kinder das totbringende Loch hackten. Lähmendes Entsetzen, das den Körper, dem Seelenzustand gemäß, entstellt. Eine Bloßstellung also, in langen Schüben eines stammelnden, schlingenden, schattengleichen Herumtastens. Kurze Trancen in sich wälzenden Knäulen.
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Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Gegen das Hereinschwappen der Erinnerungen hilft es dabei nichts, dass die bei Natali Seelig kontrolliert verzweifelte Cleo und ihr zappelndes Eheweichmännchen (Bernd Moss) den Blick zum See zugemauert haben. Denn erstens holen Else (Katharina Marie Schubert), bei den anderen die Schwächere und Hysterische, und ihr Filialleiter (Jörg Pose), der vor allem immer wieder vor sich selbst wegrennen will, das Verdrängte wieder hervor, durch ihre Fragen, aber auch, indem sie den Seeblick mit blauer Kreide malend rekonstruieren. Und zweitens können die vier, da weiß selbst Kriegenburg diesmal nichts aufzuhellen, eh nichts anderes machen, als sich gemeinsam gegen das Ertrinken zu stemmen. Ob schuldig oder nicht.
Gegen das Hereinschwappen der Erinnerungen hilft es dabei nichts, dass die bei Natali Seelig kontrolliert verzweifelte Cleo und ihr zappelndes Eheweichmännchen (Bernd Moss) den Blick zum See zugemauert haben. Denn erstens holen Else (Katharina Marie Schubert), bei den anderen die Schwächere und Hysterische, und ihr Filialleiter (Jörg Pose), der vor allem immer wieder vor sich selbst wegrennen will, das Verdrängte wieder hervor, durch ihre Fragen, aber auch, indem sie den Seeblick mit blauer Kreide malend rekonstruieren. Und zweitens können die vier, da weiß selbst Kriegenburg diesmal nichts aufzuhellen, eh nichts anderes machen, als sich gemeinsam gegen das Ertrinken zu stemmen. Ob schuldig oder nicht.
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Die Zeit
Ein fabelhaftes Schauspielerquartett: Wie sie von Wut zu Schockstarre, von Panik zu Autoaggresion wechseln, wie sie zittern, zucken, klammern, krallen, sich verknäulen – immer neue Körperskulpturen erfindet Kriegenburg für sie, Leidensbilder von bizarrer Künstlichkeit und berührender Kraft.
Ein fabelhaftes Schauspielerquartett: Wie sie von Wut zu Schockstarre, von Panik zu Autoaggresion wechseln, wie sie zittern, zucken, klammern, krallen, sich verknäulen – immer neue Körperskulpturen erfindet Kriegenburg für sie, Leidensbilder von bizarrer Künstlichkeit und berührender Kraft.
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Märkische Allgemeine
Andreas Kriegenburg lässt die Schauspieler zwischen Raserei und Lethargie wechseln. Sie laufen stets Gefahr, ihrerseits im Schwarzen See zu versinken, den sie samt Wald- und Berglandschaft gemeinsam an die Bühnenwand malen. Das Duo Loher – Kriegenburg ist inzwischen eine Institution, seine Inszenierungen ihrer Werke wurden zum Theatertreffen eingeladen und mit Preisen überhäuft.
Andreas Kriegenburg lässt die Schauspieler zwischen Raserei und Lethargie wechseln. Sie laufen stets Gefahr, ihrerseits im Schwarzen See zu versinken, den sie samt Wald- und Berglandschaft gemeinsam an die Bühnenwand malen. Das Duo Loher – Kriegenburg ist inzwischen eine Institution, seine Inszenierungen ihrer Werke wurden zum Theatertreffen eingeladen und mit Preisen überhäuft.
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Musiktitel in der Inszenierung
Phillip Glas
Von der CD "Kronos Quartet Performs Phillip Glass"
String Quartet No. 5: I.
Henry Purcell
Von der CD "Muse/Daniel Taylor ein Porträt"
O solitude, my sweetest choice Z.406
Welcome to all the pleasures Z.339: Here the deities approve
Sonata 6 in G minor Z.807: Adagio
Henryk Gorecki
Von der CD "Symphony No.3"
London Sinfonietta unter David Zinman
Symphony No. 3: I. Lento - Sostenuto Tranquillo Ma Cantabile
Symphony No. 3: III. Lento - Cantablile Semplice
Von der CD
"Kleines Requiem für eine Polka /Harpsichord Concerto /Good Night" Good Night
Von der CD "Kronos Quartet Performs Phillip Glass"
String Quartet No. 5: I.
Henry Purcell
Von der CD "Muse/Daniel Taylor ein Porträt"
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Sonata 6 in G minor Z.807: Adagio
Henryk Gorecki
Von der CD "Symphony No.3"
London Sinfonietta unter David Zinman
Symphony No. 3: I. Lento - Sostenuto Tranquillo Ma Cantabile
Symphony No. 3: III. Lento - Cantablile Semplice
Von der CD
"Kleines Requiem für eine Polka /Harpsichord Concerto /Good Night" Good Night
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 22.40