
2035 oder Mit 40 eröffne ich ein Hotel auf dem Mond
The future belongs to those who tell the best stories about it.
Sie sind eingeladen zu einem Science-Fiction-Abenteuer zwischen Utopie und Apokalypse. Neun Teenager, die in den 30ern 40 werden, begeben sich mit dem Publikum auf eine futuristische Reise. Botschaften werden in die Zukunft gesandt, eine Zeitkapsel gefüllt und Antworten gefunden auf die wirklich wichtigen Fragen: Werden wir Urlaub im Weltraum machen? Wie lange wollen wir leben? Wird der Mensch optimiert? Wird uns die Arbeit ausgehen? Wie werde ich aussehen? Wie sieht Natur aus? Werden wir den 3. Weltkrieg erleben? Werden wir jemals offline sein? Werden Teenager verschwinden? Werde ich glücklich werden? Wie verändert sich die Welt und was hat das mit uns zu tun?
Gemeinsam mit dem niederländischen Regisseur Willem Wassenaar haben wir utopische Visionen und albtraumhafte Szenarien entworfen. Doch die Zukunft ist das Ergebnis einer kollektiven Verhandlung. Seinen Sie dabei. 2035 wir kommen.
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkassenstiftung und der DT-Freunde.
Sie sind eingeladen zu einem Science-Fiction-Abenteuer zwischen Utopie und Apokalypse. Neun Teenager, die in den 30ern 40 werden, begeben sich mit dem Publikum auf eine futuristische Reise. Botschaften werden in die Zukunft gesandt, eine Zeitkapsel gefüllt und Antworten gefunden auf die wirklich wichtigen Fragen: Werden wir Urlaub im Weltraum machen? Wie lange wollen wir leben? Wird der Mensch optimiert? Wird uns die Arbeit ausgehen? Wie werde ich aussehen? Wie sieht Natur aus? Werden wir den 3. Weltkrieg erleben? Werden wir jemals offline sein? Werden Teenager verschwinden? Werde ich glücklich werden? Wie verändert sich die Welt und was hat das mit uns zu tun?
Gemeinsam mit dem niederländischen Regisseur Willem Wassenaar haben wir utopische Visionen und albtraumhafte Szenarien entworfen. Doch die Zukunft ist das Ergebnis einer kollektiven Verhandlung. Seinen Sie dabei. 2035 wir kommen.
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkassenstiftung und der DT-Freunde.
Regie Willem Wassenaar
Bühne und Kostüme Kristel Bergmann
Video Jürgen Salzmann
Dramaturgie Birgit Lengers
Premiere 11. April 2013
Saskia Bauske, Anselm Bresgott, Jan Bülow, August Carter, Jannika Hinz, Maike Knirsch, Philomena Köbele, Antonia Münchow, Timothy Stachelhaus
Saskia Bauske, Anselm Bresgott, Jan Bülow, August Carter, Jannika Hinz, Maike Knirsch, Philomena Köbele, Antonia Münchow, Timothy Stachelhaus
Die Zukunft ist nichts, wovor man Angst haben muss: Man muss einfach selbst herausfinden, was man will und wie man sie gestalten könnte. Eine der Zukunftsreisenden findet dann leider nicht den Weg zurück in die Gegenwart des Theaters: Wer wissen will, ob das alles ein gutes Ende nimmt, kann das nur auf einer App im Internet herausfinden.
Es ist befreiend subversiv, wie die Jugendlichen den erdrückenden Kunstanspruch am bürgerlichen Theater unterlaufen und zeigen, dass man große, komplizierte Fragen auch klein machen und einfach beantworten kann. Hier legt kein erwachsener Stückeschreiber und Regisseur Jugendlichen seine philosophisch schwerblütigen Gedanken in den Mund, sondern die Jugendlichen fassen ihre eigenen Sehnsüchte und Ängste in Worte und bringen sie lustvoll überdreht zum Ausdruck. Es herrscht ironisiertes Chaos und satirisches Tohuwabohu, Raumanzüge werden an- und ausgezogen, es wird mit Luftballons, Puppen, Papier und Stift gewerkelt, alles gefilmt und in unscharfe Bilder verwandelt. Die Spielfläche ist mit türkisfarbenem Split ausgelegt und sieht aus wie eine kitschige Mondlandschaft. Ein billiges Plastikzelt dient als Zeitkapsel, es wird gerapt und geblödelt und improvisiert, wie der Sex der Zukunft aussehen und fantasiert, wie man einen Alien besiegen könnte.
Die Zukunft ist nichts, wovor man Angst haben muss: Man muss einfach selbst herausfinden, was man will und wie man sie gestalten könnte. Eine der Zukunftsreisenden findet dann leider nicht den Weg zurück in die Gegenwart des Theaters: Wer wissen will, ob das alles ein gutes Ende nimmt, kann das nur auf einer App im Internet herausfinden.
Es ist befreiend subversiv, wie die Jugendlichen den erdrückenden Kunstanspruch am bürgerlichen Theater unterlaufen und zeigen, dass man große, komplizierte Fragen auch klein machen und einfach beantworten kann. Hier legt kein erwachsener Stückeschreiber und Regisseur Jugendlichen seine philosophisch schwerblütigen Gedanken in den Mund, sondern die Jugendlichen fassen ihre eigenen Sehnsüchte und Ängste in Worte und bringen sie lustvoll überdreht zum Ausdruck.
Die Debütanten nehmen das Publikum in die Pflicht, mit eigenen Überlegungen die Inszenierung abzubremsen. Zuschauer werden befragt, was denn ihnen unentbehrlich vorkäme bei einer Zeitreise. Der eine sagt Rotwein, der andere Weißwein, aber sonst ist man sich einig. Ein Buch muss mit. Vermutlich sind das pädagogische Antworten für digital natives, persönlicher werden die Einlassungen im Bälle-Bad, ich habe leider vergessen, wozu das Bad Raum einnimmt. Unter Bällen geht Saskia Bauske vokal vehement aus sich heraus, doch wie gesagt, alle sind fix & fabelhaft, wie sie nun heißen und hinreißend rappen so wie Anselm Bresgott, Jan Bülow, August Carter, Jannika Hinz, Maike Knirsch, Philomena Köbele, Antonia Münchow und Timothy Stachelhaus.
Dies noch, der fromme Wunsch einer Elevin: "Ich möchte den Geruch meiner Oma in die Zukunft retten". Stattdessen will ein Kollege mit Pornos ins Wurmloch steigen. "Wir wollen, dass die Zukunft sich an uns erinnert". Mit dieser steilen Ansage starten neun Zeitreisende in der Box des Deutschen Theaters einen theatralischen Ausblick – mit Anflügen eines Ausflugs zum Mond im Jahr 2035. Sie werden dann auch im richtigen Leben höchstens vierzig sein, doch wenn man zurzeit dreizehn ist. (...) Sie haben sich auf ihrer Bühne einen Raumzeittunnel als Wurmloch gebaut, um aus der Epoche zu hechten. Mit viel Hausmusik und Bewegung – und Begabung. Da spielt keine(r) mit, die/der man abraten müsste, Schauspieler(in) zu werden. Die Voyageurs comme si stellen sich brisante Fragen der Gegenwart: "Werden Menschen im Jahr 2035 nur noch ausgedruckt?" - "Kommt man gleich bei der Geburt zu einem Facebook-Konto?" - "Erwartet uns eine Online-Diktatur?"
Die Debütanten nehmen das Publikum in die Pflicht, mit eigenen Überlegungen die Inszenierung abzubremsen. Zuschauer werden befragt, was denn ihnen unentbehrlich vorkäme bei einer Zeitreise. Der eine sagt Rotwein, der andere Weißwein, aber sonst ist man sich einig. Ein Buch muss mit. Vermutlich sind das pädagogische Antworten für digital natives, persönlicher werden die Einlassungen im Bälle-Bad, ich habe leider vergessen, wozu das Bad Raum einnimmt. Unter Bällen geht Saskia Bauske vokal vehement aus sich heraus, doch wie gesagt, alle sind fix & fabelhaft, wie sie nun heißen und hinreißend rappen so wie Anselm Bresgott, Jan Bülow, August Carter, Jannika Hinz, Maike Knirsch, Philomena Köbele, Antonia Münchow und Timothy Stachelhaus.
Dies noch, der fromme Wunsch einer Elevin: "Ich möchte den Geruch meiner Oma in die Zukunft retten". Stattdessen will ein Kollege mit Pornos ins Wurmloch steigen.